ret1 werde, und von dem Könige den expressen Befehl ha-
ben, daß er mit Herrn Plutschau in Copenhagen bleiben solte;
so kan ich nun weiter nicht, sondern muß es geschehen lassen.
Ich sehe aber darunter auf den lebendigen Gott, der nach
seiner unendlichen Weisheit seine Ursachen haben muß,
warum er dieses also geschehen läst. Er ist mächtig und
weise gnug, daß er auch dieses zur Ehre und Verherr-
lichung seines Namens über alle Vernunft hinauß schla-
gen lasse. Inzwischen wirds offenbarlich beßer seyn, daß
sie ihre malabarische Knaben zu Tranqueb. behalten,
und sie selbst zum Wercke des HErrn praepariren, so
viel sie von Gott Gnade und Kräfte dazu erlangen. Sol-
ten sich aber die Sachen hieraußen ändern, daß gewisse
Hoffnung wäre, sie hieselbst weiter anzuführen und
erziehen zu können, so wil ichs alsdann berichten, da-
mit sie ihre Messures darnach nehmen2 können.
Ihren Brief, den sie alle drey unterschrieben den 17.
Nov. 1712. in welchem sie ihre Noth gar nachdrückl.
klagend vor Augen legen wil ich, vol. Deo den 5.
huius mit nach Copenhagen senden. Ob ich wol nicht
zweifle, sie werden es wol eben so nachdrücklich u.
vieleicht beßer in ihren Briefen dem König und dem
Herrn Ochsen etc. vorgestellet haben. Dabey wil ich
denn so viel Anregung thun, als mir immer mögl.
ist, ob noch etwas mehrers zu ihrer satisfaction
möge effectuiret3 werden. Ich verdencke es ihnen
gar nicht, daß sie ihre Umstände und gravamina4
kla-

  1. hier: ausgebildet. 
  2. Maßnahmen daraus ergreifen. 
  3. zu ihrer Befriedrigung umgesetzt. 
  4. Beschwerden, insbesondere gegen die Obrigkeit.