überschwängliche Barmherzigkeit gethan, daß er nicht
allein mein Herz mit einer lebendigen Erkenntniß sei-
nes Evangelii und dessen Kraft erfüllt, sondern auch,
nachdem er solche Gnade an mir gethan hat, mir ei-
nen großen Hunger und Durst in meine Seele gege-
ben, dem Herrn Christo Seelen zuzuführen: dabey
ich manchmal erwogen, was Steph. Gaussenus, ehe-
mals Prof. der Theologie zu Saumur in Frankreich
schreibt, "daß dies ein rechtes Siegel sey eines göttli-
chen Berufs zum Lehramte, wenn man einen solchen
Hunger und Durst, Seelen zu gewinnen, bey sich em-
pfinde". Welcher Hunger und Durst schon vor vielen
Jahren manchmal so groß bey mir gewesen, daß, wie
man den leiblichen Hunger und Durst wohl empfindet,
also ich solchen geistlichen Hunger und Durst gar kräf-
tig gefühlt; und da habe ich dann in meinem Gebete
ausgerufen, wie dort die Rahel zum Jacob sagt,
1 Mos. 30, 1. — Wie ich denn auch oft mit aller
Freudigkeit unter dem freyen Himmel zu Gott geseufzt
und gesprochen: Herr gieb mir Kinder wie der Thau
aus der Morgenröthe, wie der Sand am Meere, wie
die Sterne am Himmel, daß ich sie nicht zählen kön-
ne. Was soll ich nun sagen? Gott hat mein kindli-
ches und zuversichtliches Gebet so gnädig angesehen,
daß ich in der That die Zahl derer, die mir selber be-
zeugt, daß sie ihre Seligkeit dem Worte, so aus mei-
nem Munde gegangen, zu danken hätten, nicht mehr
würde ausrechnen können, und zwar nur in Teutsch-
land, da doch deren nicht weniger, sondern vielleicht
noch mehr in andern Ländern seyn mögen, auch noch
das Werk der Bekehrung unter den Heiden dazu ge-
allein mein Herz mit einer lebendigen Erkenntniß sei-
nes Evangelii und dessen Kraft erfüllt, sondern auch,
nachdem er solche Gnade an mir gethan hat, mir ei-
nen großen Hunger und Durst in meine Seele gege-
ben, dem Herrn Christo Seelen zuzuführen: dabey
ich manchmal erwogen, was Steph. Gaussenus, ehe-
mals Prof. der Theologie zu Saumur in Frankreich
schreibt, "daß dies ein rechtes Siegel sey eines göttli-
chen Berufs zum Lehramte, wenn man einen solchen
Hunger und Durst, Seelen zu gewinnen, bey sich em-
pfinde". Welcher Hunger und Durst schon vor vielen
Jahren manchmal so groß bey mir gewesen, daß, wie
man den leiblichen Hunger und Durst wohl empfindet,
also ich solchen geistlichen Hunger und Durst gar kräf-
tig gefühlt; und da habe ich dann in meinem Gebete
ausgerufen, wie dort die Rahel zum Jacob sagt,
1 Mos. 30, 1. — Wie ich denn auch oft mit aller
Freudigkeit unter dem freyen Himmel zu Gott geseufzt
und gesprochen: Herr gieb mir Kinder wie der Thau
aus der Morgenröthe, wie der Sand am Meere, wie
die Sterne am Himmel, daß ich sie nicht zählen kön-
ne. Was soll ich nun sagen? Gott hat mein kindli-
ches und zuversichtliches Gebet so gnädig angesehen,
daß ich in der That die Zahl derer, die mir selber be-
zeugt, daß sie ihre Seligkeit dem Worte, so aus mei-
nem Munde gegangen, zu danken hätten, nicht mehr
würde ausrechnen können, und zwar nur in Teutsch-
land, da doch deren nicht weniger, sondern vielleicht
noch mehr in andern Ländern seyn mögen, auch noch
das Werk der Bekehrung unter den Heiden dazu ge-
kom-