Chische Sprache, sondern auch seine persönlichen Kontakte zu böhmischen Studenten in Halle und zu den Exil
Denn Milde
nutzte viele seiner Bücher wie ein Stammbuch oder Album
böhmen in Barbv und in der Lausitz wider.
amicorum. Beispielsweise haben in sein Exemplar des tschechischen Neuen Testaments, das 1709 bei Stephan Orban in Halle gedruckt worden ist(Kat,-Nr. 5.3.5), allein ı8 Personen, meist Studenten aus Böhmen, Siebenbürgen und Ungarn, darunter Matcj Macek und Johannes Krieger, Widmungen hineingeschrieben, Von dem bereits genannten Samuel Ruthe aus Barby erhielt Milde drei Bücher in tscheChischer Sprache, die Bibel von 1537, das illustrierte, 1596 in Prag gedruckte Herbarium des Pietro Andrea Mattioli, in das er Rezepturen gegen seine körperlichen Beschwerden hineingeschrieben hat, und eine Schrift des Thomas von Kempen in einer Ausgabe aus dem Jahr 15958(Kat.-Nr. 5.3.1). Nicht von ungefähr besaß Milde auch das von Johann Liberda 1732 herausgegebene tschechische Gesangbuch(Kat.Nr. 5.3.3). denn diesen hatte Milde als Pfarrer an die böhmische Exulantengemeinde in Großhennersdorf vermittelt. Wie beeindruckt Milde von seinem Besuch in Großhennersdorf war, berichtete er in einem Brief von 1729 an Christoph Theodosius Walther, der als Missionar von Halle nach Tranyuebar in Südeostindien entsandt worden war:„Die Böhmen beschämen uns alle mit ihrem ernstlichen Christenthum, und sind schre eifrig, dergleichen Leute ich wenig geschen habe, Ich wünsche denn, daß Ihnen Tranquebar und Halle nacheitern möge.“ Dieses Zitat belegt nicht nur Mildes Wertschätzung der böhmischen Exulanten und ihrer Glaubensfestigkeit, sondern auch der universal ausgerichteten Reich-Gottes-Arbeit des Halleschen Waisenhauses. Diese sollte sich wenige Jahre nach August Hermann Franckes Tod bis nach Nordamerika ausdehnen,
Denn die radikale Vertreibungspolitik des Erzbischofs Leopold Anton von Firmian verursachte eine Massenflucht Von etwa 20.0606 Protestanten aus dem Salzburger Land. Dieses Ereignis löste in der evangelischen Christenheit Bestürzung, eine Welle der Hiltsbereitschaft und in den Medien der Zeit Zeitungen und Zeitschriften, Bücher und Einblattdrucke ein nachhaltiges Echo aus, Druckwerke
vermittelten möglichst aktuelle, zum Teil mit anschauli
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chen Kupferstichen versehene Nachrichten, um die Zeitgenossen über die Flüchtlingsroute, die Salzburger selbst, wie beispielsweise über ihre Tracht, aber vor allem über ihren Empfang in den verschiedenen protestantischen Städten in Kenntnis zu setzen, Insofern sind sie als Werbeschriften für die Ansiedlungspolitik Brandenburg-Preufens zu lesen, wie der Titel einer weit verbreiteten, mit zahlreichen Kupferstichen illustrierten Schrift Der Saltzbureischen Emigranten Freuden-müthige und höchst-gesegnete Wanderschafft, in die Königlich-Preussische Lande von Johann Heinrich Baum von 1732 nahelegt(Kat,-Nrn. 5.5.5 6). Die Kupferstiche von den Trecks beeindrucken nicht nur durch die in Szene gesetzte Menschenmenge, sondern auch durch deren geordnetes und diszipliniert erscheinendes Auftreten. Das trifft auch auf den Kupferstich von 1732 Zu, der den Empfang der Salzburger Emigranten durch das kvangelische
Ministerium und die Schulen der Stadt Halle zeigt(Kat Nr.