stellungen, ist die Zahl 1699 tätowiert, das Jahr seiner Pil­gerfahrt nach Jerusalem. Für den Porträtierten scheint diese Tätowierung eine besondere Bedeutung schabt zu haben, denn sein Hemd ist hochgekrempelt und der Unterarm so freigelegt und zum Betrachter gedreht, als würde er diesem die Zeichen auf seiner Haut vorzeigen. Hierin zeiet sich Lu­dolfs unverkennbarer Wunsch, seine Pilgerschaft nach Je­rusalem darzustellen, das eigene Sozialprestige zu steigern und für die Nachwelt im Gedächtnis zu behalten. Derar­tige Tätowierungen sind aus der brühen Neuzeit bekannt,

auch wenn nur wenige konkrete Einzelfälle identitizierbar

sind,* So sind nur zwei Europäer aus dem 17. Jahrhundert

eindeutig identifizierbar, die eine solche Tätowierung tru­gen: Rathge Stubbe und Heinrich Wilhelm Ludelf,* Pilger­

tätowierungen wurden zunächst nur in Bethlehem von Ein­

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heimischen angefertigt, die im Auftrag der Franziskaner als Dolmetscher und Herumführer für die Pilger arbeiteten und Dragomanen genannt wurden. Diese betrieben das Tätowieren als Nebenverdienst. Mithilfe von Matrizen wurde das Motiv für die Tätowierung auf den Körper

meist wurde auf den Arm tätowiert aufgebracht, um eine einheitliche Bildsembeolik zu erzielen. Derartige Tätowie­rungen müssen also für Pilgerreisende üblich gewesen sein. Die Motive Ichnten sich dabei an den christlichen Bilder­kanon an. Im 17. Jahrhundert sind erstmals auch Tätowie­rungen aus Jerusalem nachweisbar, Während die Bethle­hemer Tätowierungen grundsätzlich drei Kronen als

Zeichen der drei Könige sowie den Stern von Bethlehem