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u;t weit gegründetere Hofnung als jemals, einen Fürsprecher in Ihm zu finden.

Urtheilen t^ie selbst, wie sehr unsre Hofnung belebt werden mußre, ol» .wir erfuhren, daß die Reise des Rönigs über Halle gcl en würde.

Das königliche Paar traf am Ztcn Iul. Abends bier ei», in d noch denselben Abend erhielt ich von Er. Mas. aus einem von dem hiesigen Regiment veranstalteten Ball die Versiche­rung, daß Sie das Zi'nisenbaüS fehen würden. Es geschah ain solgenien Morgen nach acht Uhr.

Alle Lehilinge und Zöglinge der Schulen, waren auf dem Ihnen wohlbekannten langen innern Hofe gegenwärtig. Sie bildeten von dem Eingang bis hinauf an das Pädagogium eine dichte Reihe; denn es waren allein hier über Tausend, wel­che die Schule besuchen. Gegen über standen theils die Ossi- rianien und Ai»eiter im Waisenhause, theils eine große An;al,l abständig gekleidete Zuschauer. Es herrschte eine heilige Stille, als der König und die Königin in den Hof traten, Wir wußten, daß Ihnen die stillen Huldigungen die liebsten wa­ren, und harren alles, was einer veranstalteten Feierlichkeit ge­nlichen hatte, vermiede». Diese Größe der Anstalt liatie der Aönig nicht erwartet. Er drückte wiederholt Seine Verwunde­rung, und ich darf hinzusetzen Seine große Achtung gegen die» Werk eines Privatmannes aus. Sehr huldicich und nach al­lein fragend', ging das königliche Paar drch die Reihen. Man­che fthr dürfng gekleidete Krndcr qus der ArmenschU.'e, inreres» firren sichtbar das Herz der holden Königin. Sie fand es so, beruhigend, daß gerade für diese durch Unterricht und Pflege gesorgt werde.

In der Buchhandlung, der Apotheke, dem großen Sveisesaal, der Ea n st c i n fch e n Bibelaastalt verweilten ebenfalls die königlichen Personen so lasge, daß Ihnen über alles genaue Auskunft gegeben wcvden konnte.

Iiun sah auch da? Pädagogium den guten König. Unsre sämmtlichen Lehrlinge und Zög/ingc w-iren unter un- lern schönen Zlustanienbäumen versammlet. Vierundfunf- zig preußische Unterthanen bildeten die eine, fünfzig Aus­länder du» ander« Seile. Hätten Sie hören können, mit welchem rühmlichen Einst und" mit welcher herablassenden Güte ölönig und Königin mit unserm ältesten' Lehrer Herrn Distlin über die Wichtigkeit des Geschäfts der Er­ziehung sprachen, und mit «reichem Wohlgefallen der? siig die Irinnen einiger Seiner würdigsten Sraat°dicnzr in >?en ersten Posten, welche vordem hier erzogen waren, nani'.- te. Ihm das Innere der Anstalt zu zeigen, hätte ich bei der Kürze der Zeit, in welcher er so viel- Wünsche erfüllen sollte, nicht geivagt. Aber Er socdeire es. H^i-n Sie Sa wieder mit mir den theuern Monarchen begleiten können, als er mit der edlen Einsolt eines Privatmann.!», der das Eczie- hungShaus leiner Kinder kennen lernen will, durch unser gan­zes Schulgebäuye in Stuben, Lämmern Klassen, »nd Säle ging, mit großer Aufmerksamkeit vor unsre Censuriasel verweil