haben wir die Erlösung durch sein Blut nemlich die Vergebung der
Sünden
(Eph. 1,7) Er fragte: Wie? Wenn aber aber das Gesetz den Fluch dro-
het? so antwortet dieser HErr u. große König: Wilt du mein
Versöhnungs Blut nicht gelten laßen?
Wir kamen in ein angenehmes
Gespräch von dieser Materie. Nachdem er unter andern gesaget,
daß wol einige, wenn die Lehre von Vergebung der Sünden vor die-
sem wäre lauter vorgetragen worden, u. sie gesehen hätten, daß
es andere gleich auf Muthwillen gezogen, u. so gemißbrauchet,
sagende: Wolan! so können wir sicher fortleben; so denn wegen
dieses offenbaren Mißbrauchs von der Gnade in Christo aus
Unbedachtsamkeit gar stille geschwiegen, u. sich nicht beflißen
diese heilsame Lehre mit desto mehrer Behutsamkeit vor-
zutragen, sondern nur mit dem Gesetz in die Leute hinein ge-
stürmet etc. u. sagte ferner darauf, wie er dafür hielte,
wenn denen Menschen die Evangelische Wahrheit aus dem Grun-
de würde vorgetragen, als wir von den Aposteln sehen, und
also credenda et agenda (was zu glauben u. was zu thun seyn)
recht mit gehöriger Weisheit nachdrücklich inculciret würden,
daß vieles durch GOttes Gnade bey ihnen würde auszurichten
seyn. Zur Bestärckung deßen nun wie er sich gegen mich her-
aus ließ, erzehlete ich ihm, wie auf solche Art mancher treuer See-
len Hirte bey Verkündigung des Evangelii von Christo durch
gute Worte bey seinen Zuhörern oft erhielte, was sonst wol
nicht leicht zu hoffen sey. Z. E. der Herr N. habe an mich geschrie-
ben: er habe doch seinen Bauren das Pfingst-Tantzen
dismal abgebettelt, so daß sie es unterlaßen
. Worüber Herr Neu-
bauer sein einiges Vergnügen bezeugete, u. noch vieles hinzu-
that, welches in folgenden Zeilen concentrirt ist: Es wird noch
mancher