mancher Lehrer mit GOttes Hülffe durch Vorlegung der Gnaden-
Schätze in Christo bey seinen Zuhörern Eingang finden, u. wenn
alles in der Heyls Ordnung recht vorgetragen wird, so ist auch
ein wahrer Nutzen daraus zu hoffen. Und wird es denen,
so sich zu Christo bekehren an der nöthigen Kraft im Lauff des
Christenthums nicht fehlen; maßen es dabey bleibet, wie es in
der vorhingemeldeten ersten Nacht unter andern auch bey dem
angeführten Liede: Auf Zion auf p hieß: omnes vires e capite,
Christo, defluunt in membra
(alle Gnaden Kräfte fließen
von dem Haupte Christo auf alle seine Glieder) welche Worte der
Patient in mehr erwehnter Nacht mehrmals mit besondern
affect wiederholete. Wenn derowegen ein gläubiger Christ, in
der Armuth des Geistes an Christo mit einem sehnlichen Verlan-
gen unverrückt behangen bleibet, so wird er als ein Glied
durch die Kraft seines Erlösers im Glauben mächtig gestärcket
und erhalten werden; mit solchen und dergleichen Worten leg-
te der sel. Herr Neubauer dazumal seines Hertzens Meinung
vor Augen.
Vor meinem Abschiede nahm er mit mir noch Abrede, daß
ich die andere Nacht (denn diese war schon bestellet) wieder
bey ihm bleiben, aber einen feinen muntern Studiosum zu
mir nehmen möchte. Ich sprach, daß ich den Herrn N. bey mir
zu haben gedächte, ob ers zu frieden sey? als ers bejahete
schieden wir unter mancherley Segens-Wünschen vonein-
ander.
Ich nahm nachgehends mit gedachten Herrn N. Abrede und
sagte, daß es um deswillen geschehe, damit wenn der Patient
in der Nacht etwas aufstehen müßte, wir um ihn seyn kön-
ten,