ten, damit er nicht seiner Mattigkeit halben etwa auf der Seite
einen Schwang bekäme, und wol gar einen unglücklichen Fall
thun möchte.
Wie ich mich nun den 19.den huius etwas eher einfand,
und ohne dem vorher instruction bekommen hatte seiner zuge-
nommenen Schwachheit wegen, nicht viel mit ihm zu reden, er-
kundigte ich mich nur in der Stille bey denen Anwesenden
nach der bestimmten Zeit zu dem Gebrauch der Artzneyen;
welche denn auch die Nacht über observiret, und beym Einge-
ben derselben kürtzlich manches erbauliche Wort zugleich
gesprochen wurde: und gab er insonderheit zu erkennen,
wie er sich an den Sprüchlein erquickete, deine Güte ist bes-
ser denn Leben. Daher er auch daßelbe wenn es ihm zu Ge-
müth geführet wurde mit sonderbarem Vergnügen oft dop-
pelt wiederholete, und sich in solcher Faßung etliche mal
zur Ruhe begab. Es ward ihm auch dann und wann ein
Schälchen von einer Hertz-Starckung gereichet, dabey man der
Erquickung der Seelen, (wie und von wem dieselbe geschehe,
wie angenehm sie sey etc) nicht vergaß. Als er solche einmal
genoßen sprach ich: Nun GOtt laße es ihnen gesegnet seyn;
Unsere Seele soll sich an dem Sprüchlein laben: Siehe, das ist
GOttes Lamm, welches der Welt Sünde trägt. Wir hoffeten
zwar der Patient würde sich gleich damit wieder zur Ru-
he begeben; allein es traf hier ein: Weßen das Hertz
voll ist, des gehet der Mund über. Maßen er mit freudigen
Geberden und holdseeliger Stimme darauf sagte: Ach ja! eine theu-
re Wahrheit! Freylich hat der liebe Heyland, das fromme
einen Schwang bekäme, und wol gar einen unglücklichen Fall
thun möchte.
Wie ich mich nun den 19.den huius etwas eher einfand,
und ohne dem vorher instruction bekommen hatte seiner zuge-
nommenen Schwachheit wegen, nicht viel mit ihm zu reden, er-
kundigte ich mich nur in der Stille bey denen Anwesenden
nach der bestimmten Zeit zu dem Gebrauch der Artzneyen;
welche denn auch die Nacht über observiret, und beym Einge-
ben derselben kürtzlich manches erbauliche Wort zugleich
gesprochen wurde: und gab er insonderheit zu erkennen,
wie er sich an den Sprüchlein erquickete, deine Güte ist bes-
ser denn Leben. Daher er auch daßelbe wenn es ihm zu Ge-
müth geführet wurde mit sonderbarem Vergnügen oft dop-
pelt wiederholete, und sich in solcher Faßung etliche mal
zur Ruhe begab. Es ward ihm auch dann und wann ein
Schälchen von einer Hertz-Starckung gereichet, dabey man der
Erquickung der Seelen, (wie und von wem dieselbe geschehe,
wie angenehm sie sey etc) nicht vergaß. Als er solche einmal
genoßen sprach ich: Nun GOtt laße es ihnen gesegnet seyn;
Unsere Seele soll sich an dem Sprüchlein laben: Siehe, das ist
GOttes Lamm, welches der Welt Sünde trägt. Wir hoffeten
zwar der Patient würde sich gleich damit wieder zur Ru-
he begeben; allein es traf hier ein: Weßen das Hertz
voll ist, des gehet der Mund über. Maßen er mit freudigen
Geberden und holdseeliger Stimme darauf sagte: Ach ja! eine theu-
re Wahrheit! Freylich hat der liebe Heyland, das fromme
Lamm