6 Tage gewähret, ist aber sehr angreiffend ge-
wesen, wiewohl er dabei keine Klagen geführet,
sondern im Gläubigen Aufsehen auf Jesum und unter
stiller Aufmercksamkeit auf den Zuruf seiner Collegen
seine Sele in Geduld gefasset. Sein Haupt-Cha-
racter war Hertzens Redlichkeit gegen Gott u. den
Nächsten. Er führte einen göttlichen Wandel, wie Enoch
Sein Umgang war erbaulich: denn er suchte jeder
man von der Nothwendigkeit des Glaubens an Jesum ¬
u. der Heiligung ohne welche Niemand den HErren
schauen wird mit Wort u. Wandel zu überzeugen
Sein Leben hat er gebracht auf 63 Jahr 8 Mo-
nate u. 9 Tage. Der hinterlassenen Witwe, welche
nun zum 2ten mal eine Trennung erfahren müssen
wolle der HErr selbst Rath Trost u. Beistand seyn.
Uns alle aber lehre der HErr bedencken, daß
auch wir sterben müssen, und daß zum //wir// selig
zu sterben an Jesum glauben und heilig leben müssen
 
Appendix.
Es war besonders folgendes
1. Er wünschete zum öftern Gott möchte ihn doch
vor einem langen Krancken Lager bewahren, denn
er besorgte seine Geduld würde ermüden. Diesen
Wunsch hat der Gnädige Gott erhöret. Er hat höch
stens 5 Tage zu Bette gelegen
2. Sonnabend legte er sich. Sonntag Nacht sahe es
schon äusserst bedencklich aus; so daß Herr D. Martini
selbst vermutete Er möchte drauf gehen: wes
wegen Er u. Herr Rottler die Nacht bey ihm wacheten