demselben Jahre auf die Universitaet zuschicken. Ich begab mich
daher in 18ten. Jahre meines Alters anno 1731. in Anfang des Julii.
auf die Universitaet Halle. Auf selbiger lag dem Studio
theologico ob, unter Anführung des Herrn Abt Breithaupts
HErrn Dr. Michaelis, HErrn Dr. Lange, HErrn Prof. Francke, HErrn
Prof. Zimmermanns, HErrn Prof. Michaelis und HErrn. Prof.
Baumgartens. Sonderlich segnete Gott die Arbeit des sel. HErrn
Abt Breithaupts an meiner Seele; so, daß in einen wahren
Buß-Kampf hinein geführet wurde, und eben solches geschahe
auch durch d. Herrn Prof. Francken; durch den Vortrag d. HErrn
Prof. Zimmermanns kam zu einen Evangelischen Wesen,
und Wandel: Daselbst wurde anno 1733 durch die betrübte
Nachricht von den Tode meiner seel. Mutter gar sehr gebeugt,
aber auch erwecket mich destomehr an Gott zu halten,
der da versprochen; der Waysen Vater zu seyn. Nachdem
also einige Zeit daselbst denen Studiis obgelegen, wurde
in den Waysen-Hause allda bey der Information der Schul-
Jugend gebrauchet. Im Jahr 1734. wurde als Praeceptor
der eigentlichen Waysen-Knaben angenommen, unter wel-
chen mir der liebe Gott manchen Seegen schenckte. Hier
bekam unterschiedene Vocationes, auch auch meinen Vater-
Lande: Allein es gieng immer wieder zurück. Im Jahr
1736. den 29ten Augustii aber wurde durch d. HErrn Adjunctum
Ministerii Ecclesiastici in Halle Herrn Kitemeier ge-
fragt; ob ich wohl Lust hätte als Missionarius nach In-
dien zu gehen. Nun wollte zwar gern an der Heiden
Bekehrung arbeiten helfen: In Betrachtung aber meiner
höchsten Untüchtigkeit und Unwürdigkeit zu solchen
Amt, geriet in einen grossen Kampf in meinen Ge-
müth, bis endlich der liebe Gott mich von seinen Willen
versicherte: daher ich, nachdem mir d. HErr Prof. Francke
selbst d. 5ten Septbr. das Amt eines Missionarii ange-
tragen, mich nach hertzlichen Gebeth u. Flehen dazu in Na¬
men Gottes entschloß, und den 6ten Septbr. dem HErrn Pro-
fessor Francken, davon Nachricht gab. Ich reißete