Ewigkeit. In den heil. Ehestandt wurden nur 1 Paar eingesegnet welche zur Gemeine gehören. Die Zahl der Verstorbenen
war 6 überhaupt wurden 12 von mir zum Grabe begleitet, einige wurden in EbenEzer auf den Kirchhof begraben, welche
nicht eigentlich zur Gemeine gehören, darunter waren einige unmündige Kinder unter denselben auch die kleine Tochter
des Sohnes des Herrn Pastor Triebners 1 Jahr alt. Den 5. Octbr. 1804 an dem nehmlichen Tage hatte ich in Gosen 10 Meilen von Eben-
Ezer eine Wittwe 83 Jahr alt Blandina Helvensteine zu ihrer Ruhestätte auf ihrer Plantasche zu begleiten. Sie
hatte es vor ihrem Ende ausdrücklich verlangt, ich hatte auch eine Leichenpredigt zu halten über Johann 5, 28.29 . Kurtze
vorher war eine Tochter von ihr gestorben gleich nach dem grosen Sturm am 8. Sept., welche 13 Jahr fast anhaltend
kranck gewesen war und grose Schmertzen am gantzen Körper und besonders an den Füssen erlitte, welche sie doch geduldig
ertrug. Diese konnte ich nicht zum Grabe begleiten, weil man im Walde wegen der vom SturmWinde ausgerissenen vielen
Bäume weder reuten und fahren konnte. In Südcarolina war im Octbr. nicht weit vom EbenEzerischen Revier eine an-
steckende Krankheit woran eine beträchtliche Zahl Leute in kurtzer Zeit starben, wer sie hatte und einen andern anhauchte,
steckte ihn an. Von dorther ließ mir ein Mann auf seinem Todtenbette sagen J. Reinhauer, ich möchte doch sein hinterlassenes Kind
tauffen. So hatte ich auch in Savannah im Jan. 1804 2 waisen Kinder zu tauffen, diejenigen welchen sie anvertraut waren, bathen
mich dringend darum, dann erfuhr ich auch, daß sie zwar arme Leute aber sonst von gutem Character wären. [Die h]inter-
lassene Tochter des ehemaligen hiesigen rechtschaffenen Kauffmanns Wertsch, welche Pastor Triebner aufzog ist nun zum
dritten mahl Wittwe geworden. Ihr erster Mann Hergen Herson muste in grosen Schmertzen sterben, die Art seines
Todes ist in meinem letzten Briefe an dem sel. Doctor Schultze beschrieben. Er starb 1797 und war aus dem Oldenbur-
gischen. Die Gemeine erlitte durch ihn grosen Verlust. Seine estate sollte eigentlich das Capital von 500 Pfund zahlen welches
Mister Wertsch vermacht hatte, er brachte aber in kurtzer Zeit alles durch. So ist also dieses Capital vor die hiesige Gemeine ver-
lohren. Die Trustees sagen zwar Pastor Triebner müste es zahlen, weil er das Geld in Augustine in Florida eingenommen
hätte. Das ist wahr, er hat es eingenommen, er hat aber den Mister Herson welcher 1788 in London //war//, durch eine Schrift verbun-
den die 500 Pfund der Gemeine zu zahlen. Ihr zweiter Mann Christopher Hudson starb plötzlich 1799 und hinterließ
eine kleine Tochter welche an seinem BegräbnisTage getauft ward, und im Herbst 1804 vom HErrn in die Ruhe aufgenommen
ward. Ihr dritter Mann Johann Martin Dascher junior starb im Sept. nach dem grosen SturmWind. Alle drey sind von
mir copulirt und mit Leichenpredigten begraben worden. Der letzte war ein Sohn des noch lebenden Johann Martin Dascher
Senior welcher im Kriege raubte plünderte und Menschen mordete. Im FriedensZeiten erschos er drey Männer, und gieng un-
gestraft hin. Als ich in Georgien angekommen 1787 im Jan. hatte sich ein Mädgen Salome Remshardten im Walde verirrt,
und 14 Tage ohne Speise leben müssen, sie konnte nichts haben als Wasser aus einer guten Spring . Martin Dascher Senior,
der im Walde gut bekannt ist war so glücklich das Mädgen zu finden, er nahm sie sogleich auf, weil sie sonst hätte sterben müssen,
wenn er sie nicht gefunden hätte. Das ist die einzige gute That, welche man von diesem Manne weiß. Sie ward 1790 mit ihren
Manne George Heith 13 Meilen von mir confirmirt, und vergoß viele Thränen. Sie ist aber bisweilen wie verrü[ckt] und
ihrer Sinnen nicht mächtig. Sie hat etwas gutes in sich, da//her// ich ihr auch allemahl so oft ich sie spreche, ihre wunderbare Erhaltung zu
Gemüthe führe. Es sind bisweilen wilde Thiere ihr fast nahe gekommen: (Bären) sie durften sie aber nicht beschädigen. Das
hat sie mir ausdrücklich erzählt. Es ist ihr auch bange dabey gewesen. – Die englischen Baptisten haben sie überreden
wollen sich bey ihnen tauffen zu lassen. Sie hat aber nicht darin willigen wollen. Wenn jemand freywillig käme, so könnte
man nichts mit recht einwenden, aber jemanden beständig anliegen , und ander Denominationen heruntermachen, ohne sie zu ken-
nen ist nicht billig. Die Wesleyischen Methodisten sind deswegen mit den englischen Baptisten so unzufrieden, weil sie ihnen
manche Glieder die durch ihren Dienst war[en] erweckt worden, entzogen, und nicht eher ruheten bis sie sie zur Annehmung ihrer
Tauffe überredet hatten. Bischof Francis Asbury klagt bitterlich darüber er besuchte mich im Jan. 1793. Was die
KirchenZucht betrift die ist ja freylich bei den Baptisten weit besser, als unter den wilden deutschen lutherischen Gemeinen
war 6 überhaupt wurden 12 von mir zum Grabe begleitet, einige wurden in EbenEzer auf den Kirchhof begraben, welche
nicht eigentlich zur Gemeine gehören, darunter waren einige unmündige Kinder unter denselben auch die kleine Tochter
des Sohnes des Herrn Pastor Triebners 1 Jahr alt. Den 5. Octbr. 1804 an dem nehmlichen Tage hatte ich in Gosen 10 Meilen von Eben-
Ezer eine Wittwe 83 Jahr alt Blandina Helvensteine zu ihrer Ruhestätte auf ihrer Plantasche zu begleiten. Sie
hatte es vor ihrem Ende ausdrücklich verlangt, ich hatte auch eine Leichenpredigt zu halten über Johann 5, 28.29 . Kurtz
vorher war eine Tochter von ihr gestorben gleich nach dem grosen Sturm am 8. Sept., welche 13 Jahr fast anhaltend
kranck gewesen war und grose Schmertzen am gantzen Körper und besonders an den Füssen erlitte, welche sie doch geduldig
ertrug. Diese konnte ich nicht zum Grabe begleiten, weil man im Walde wegen der vom SturmWinde ausgerissenen vielen
Bäume weder reuten und fahren konnte. In Südcarolina war im Octbr. nicht weit vom EbenEzerischen Revier eine an-
steckende Krankheit woran eine beträchtliche Zahl Leute in kurtzer Zeit starben, wer sie hatte und einen andern anhauchte,
steckte ihn an. Von dorther ließ mir ein Mann auf seinem Todtenbette sagen J. Reinhauer, ich möchte doch sein hinterlassenes Kind
tauffen. So hatte ich auch in Savannah im Jan. 1804 2 waisen Kinder zu tauffen, diejenigen welchen sie anvertraut waren, bathen
mich dringend darum, dann erfuhr ich auch, daß sie zwar arme Leute aber sonst von gutem Character wären. [Die h]inter-
lassene Tochter des ehemaligen hiesigen rechtschaffenen Kauffmanns Wertsch, welche Pastor Triebner aufzog ist nun zum
dritten mahl Wittwe geworden. Ihr erster Mann Hergen Herson muste in grosen Schmertzen sterben, die Art seines
Todes ist in meinem letzten Briefe an dem sel. Doctor Schultze beschrieben. Er starb 1797 und war aus dem Oldenbur-
gischen. Die Gemeine erlitte durch ihn grosen Verlust. Seine estate sollte eigentlich das Capital von 500 Pfund zahlen welches
Mister Wertsch vermacht hatte, er brachte aber in kurtzer Zeit alles durch. So ist also dieses Capital vor die hiesige Gemeine ver-
lohren. Die Trustees sagen zwar Pastor Triebner müste es zahlen, weil er das Geld in Augustine in Florida eingenommen
hätte. Das ist wahr, er hat es eingenommen, er hat aber den Mister Herson welcher 1788 in London //war//, durch eine Schrift verbun-
den die 500 Pfund der Gemeine zu zahlen. Ihr zweiter Mann Christopher Hudson starb plötzlich 1799 und hinterließ
eine kleine Tochter welche an seinem BegräbnisTage getauft ward, und im Herbst 1804 vom HErrn in die Ruhe aufgenommen
ward. Ihr dritter Mann Johann Martin Dascher junior starb im Sept. nach dem grosen SturmWind. Alle drey sind von
mir copulirt und mit Leichenpredigten begraben worden. Der letzte war ein Sohn des noch lebenden Johann Martin Dascher
Senior welcher im Kriege raubte plünderte und Menschen mordete. Im FriedensZeiten erschos er drey Männer, und gieng un-
gestraft hin. Als ich in Georgien angekommen 1787 im Jan. hatte sich ein Mädgen Salome Remshardten im Walde verirrt,
und 14 Tage ohne Speise leben müssen, sie konnte nichts haben als Wasser aus einer guten Spring . Martin Dascher Senior,
der im Walde gut bekannt ist war so glücklich das Mädgen zu finden, er nahm sie sogleich auf, weil sie sonst hätte sterben müssen,
wenn er sie nicht gefunden hätte. Das ist die einzige gute That, welche man von diesem Manne weiß. Sie ward 1790 mit ihren
Manne George Heith 13 Meilen von mir confirmirt, und vergoß viele Thränen. Sie ist aber bisweilen wie verrü[ckt] und
ihrer Sinnen nicht mächtig. Sie hat etwas gutes in sich, da//her// ich ihr auch allemahl so oft ich sie spreche, ihre wunderbare Erhaltung zu
Gemüthe führe. Es sind bisweilen wilde Thiere ihr fast nahe gekommen: (Bären) sie durften sie aber nicht beschädigen. Das
hat sie mir ausdrücklich erzählt. Es ist ihr auch bange dabey gewesen. – Die englischen Baptisten haben sie überreden
wollen sich bey ihnen tauffen zu lassen. Sie hat aber nicht darin willigen wollen. Wenn jemand freywillig käme, so könnte
man nichts mit recht einwenden, aber jemanden beständig anliegen , und ander Denominationen heruntermachen, ohne sie zu ken-
nen ist nicht billig. Die Wesleyischen Methodisten sind deswegen mit den englischen Baptisten so unzufrieden, weil sie ihnen
manche Glieder die durch ihren Dienst war[en] erweckt worden, entzogen, und nicht eher ruheten bis sie sie zur Annehmung ihrer
Tauffe überredet hatten. Bischof Francis Asbury klagt bitterlich darüber er besuchte mich im Jan. 1793. Was die
KirchenZucht betrift die ist ja freylich bei den Baptisten weit besser, als unter den wilden deutschen lutherischen Gemeinen