Sie fanden aber bis hierher noch Widerstand. Manche Engelländer haben die üble Art an sich alles
was nicht auf ihren Grund und Boden gewachsen ist, verkleinernd vorzustellen. Der Baptist
Prediger Herr Holcombe in S[avannah] giebt ein Analytical Repository heraus, wovon ich gelegentlich
Exemplare nach Deutschland senden werde. Man versprach sich viel von dieser Schrift, aber lei-
der! ist sie zu partheyisch. Seiner Denomination legt er alles Lob bey, und von andern sagt er
nur sehr wenig. Da doch die verschiedenen Denominationen in Savannah reichlich an seiner Be-
soldung an der BaptistKirche beytrugen, und nicht so viel Bigotterie zeigten, die man an den jetzt sich
vermehrenden Baptisten zu sehr wahrnimmt. Jetzt kostet mancher Kirchenstuhl 100 ja bis 110
Dollars des Jahr's je näher man dem Prediger sitzt desto theurer. Von dem StuhlGelde wird der Pre-
diger besoldet, und die Kirche erhalten. Die bischöfliche Kirche in Savannah wird die ansehnlichste
in der Stadt werden, der Bau geth aber sehr langsam her. In Baltimore baut der römische Bi-
schof Carrol ein Cathedral Kirche. In Savannah verlohr die bischöfliche Kirche einen sehr angese-
henen Mann der Judge in der Federal Court war, Hon. Joseph Clay Junior Esq. ward vor
einigen Wochen in der Baptist Kirche von Herrn Holcombe getauft. Viele Große und Reiche in diesen
Staaten sollen seit einigen Jahren zu den Baptisten übergegangen seyn. Clay ist jetzt ordinirter
BaptistPrediger, es ward ihm die jetzt leere Stelle (ehe er sich tauffen sich) an der bischöflichen Kirche
angetragen. er sagte aber es wäre wider sein Gewissen sie anzunehmen. Bey der schnellen
Ausbreitung der englischen Baptisten, sind doch auch manche von ihnen Universalisten geworden.
Die übertriebene Predestination nach Johann Calvin wird in ihren Predigten eifrig getrieben, auch
wird die Tauffe durch die Immersion fast in allen Predigten angebracht. Sie predigen so heftig
wieder die Infant baptizers wie sie sie nennen, daß schon einige Prediger gesagt haben, sie
würden der lutherischen und anderer Richter an jenen Tage seyn. Diejenigen Prediger unter ihnen
welche eine gute Erziehung hatten sind in ihren Ausdrücken bescheidener. Bey den BaptistPrediger
in Savannah pflege ich, wenn Zeit und Umstände es zulassen anzuruffen. Doch habe ich mich ihm nicht aufge-
drungen, da er nach Savannah geruffen ward, bemühete sich selbst ein Baptist mich mit ihm bekannt zu
machen, so machte mich auch ein Baptist mit dem BaptistPrediger Dr. Richard Furman in Charles-
ton 1798 bekannt. Er war aber in Savannah, wo ich zu predigen hatte, da hörte ich auch den Dr. Furman,
er hielt eine sehr erbauliche AbendPredigt, und man hörte kein Wort von der Tauffe. Er predigte besonders
über //d[ie]// uns zugerechnete Gerechtigkeit Christi, es war eine Leichrede über die Worte: Meine Seele
müsse sterben des Todes d[er] G[erechten] p. Ich kann nichts anders sagen als daß Dr. Furman ein verehrungswür-
diger Mann ist, ich habe auch keinen solchen englischen Prediger gehört als ihn. Das gelbe Fieber
hat in diesem Jahre in Philadelphia Neu Yorck und in andern amerikanischen Städten wieder
viele Menschen ins Grab gestreckt. Im May h. a. fielen 7 Meilen von mir Schlosen fast
wie Eyer gros. Das Wetter und Sturm nahmen einen Strich von 20 englischen Meilen ein. Viele
Scheün, Winter und SommerFrucht ward niedergeschlagen. Die Erndte fiel im verwichenen Jahre
nicht wohl aus. In diesem Jahre ist es fast eben so, unzählich viel BaumWolle ist verdorben. In der
Regierung sind Partheyen, und üble Leute welche aus Europa nach Amerika seit einigen Jahren
flohen, wegen Aufruhr, und groben Verbrechen, können in Zukunft viel Unheil hier anrichten.
Des in Friede ruhenden Bengels Offenbahrung //des Johan.// von seinen Gnomon übersetzt, und des gottseligen Prelat
Roos kleine Schriften, die gegenwärtigen bedenckvollen Zeiten betreffend geben mir hier
was nicht auf ihren Grund und Boden gewachsen ist, verkleinernd vorzustellen. Der Baptist
Prediger Herr Holcombe in S[avannah] giebt ein Analytical Repository heraus, wovon ich gelegentlich
Exemplare nach Deutschland senden werde. Man versprach sich viel von dieser Schrift, aber lei-
der! ist sie zu partheyisch. Seiner Denomination legt er alles Lob bey, und von andern sagt er
nur sehr wenig. Da doch die verschiedenen Denominationen in Savannah reichlich an seiner Be-
soldung an der BaptistKirche beytrugen, und nicht so viel Bigotterie zeigten, die man an den jetzt sich
vermehrenden Baptisten zu sehr wahrnimmt. Jetzt kostet mancher Kirchenstuhl 100 ja bis 110
Dollars des Jahr's je näher man dem Prediger sitzt desto theurer. Von dem StuhlGelde wird der Pre-
diger besoldet, und die Kirche erhalten. Die bischöfliche Kirche in Savannah wird die ansehnlichste
in der Stadt werden, der Bau geth aber sehr langsam her. In Baltimore baut der römische Bi-
schof Carrol ein Cathedral Kirche. In Savannah verlohr die bischöfliche Kirche einen sehr angese-
henen Mann der Judge in der Federal Court war, Hon. Joseph Clay Junior Esq. ward vor
einigen Wochen in der Baptist Kirche von Herrn Holcombe getauft. Viele Große und Reiche in diesen
Staaten sollen seit einigen Jahren zu den Baptisten übergegangen seyn. Clay ist jetzt ordinirter
BaptistPrediger, es ward ihm die jetzt leere Stelle (ehe er sich tauffen sich) an der bischöflichen Kirche
angetragen. er sagte aber es wäre wider sein Gewissen sie anzunehmen. Bey der schnellen
Ausbreitung der englischen Baptisten, sind doch auch manche von ihnen Universalisten geworden.
Die übertriebene Predestination nach Johann Calvin wird in ihren Predigten eifrig getrieben, auch
wird die Tauffe durch die Immersion fast in allen Predigten angebracht. Sie predigen so heftig
wieder die Infant baptizers wie sie sie nennen, daß schon einige Prediger gesagt haben, sie
würden der lutherischen und anderer Richter an jenen Tage seyn. Diejenigen Prediger unter ihnen
welche eine gute Erziehung hatten sind in ihren Ausdrücken bescheidener. Bey den BaptistPrediger
in Savannah pflege ich, wenn Zeit und Umstände es zulassen anzuruffen. Doch habe ich mich ihm nicht aufge-
drungen, da er nach Savannah geruffen ward, bemühete sich selbst ein Baptist mich mit ihm bekannt zu
machen, so machte mich auch ein Baptist mit dem BaptistPrediger Dr. Richard Furman in Charles-
ton 1798 bekannt. Er war aber in Savannah, wo ich zu predigen hatte, da hörte ich auch den Dr. Furman,
er hielt eine sehr erbauliche AbendPredigt, und man hörte kein Wort von der Tauffe. Er predigte besonders
über //d[ie]// uns zugerechnete Gerechtigkeit Christi, es war eine Leichrede über die Worte: Meine Seele
müsse sterben des Todes d[er] G[erechten] p. Ich kann nichts anders sagen als daß Dr. Furman ein verehrungswür-
diger Mann ist, ich habe auch keinen solchen englischen Prediger gehört als ihn. Das gelbe Fieber
hat in diesem Jahre in Philadelphia Neu Yorck und in andern amerikanischen Städten wieder
viele Menschen ins Grab gestreckt. Im May h. a. fielen 7 Meilen von mir Schlosen fast
wie Eyer gros. Das Wetter und Sturm nahmen einen Strich von 20 englischen Meilen ein. Viele
Scheün, Winter und SommerFrucht ward niedergeschlagen. Die Erndte fiel im verwichenen Jahre
nicht wohl aus. In diesem Jahre ist es fast eben so, unzählich viel BaumWolle ist verdorben. In der
Regierung sind Partheyen, und üble Leute welche aus Europa nach Amerika seit einigen Jahren
flohen, wegen Aufruhr, und groben Verbrechen, können in Zukunft viel Unheil hier anrichten.
Des in Friede ruhenden Bengels Offenbahrung //des Johan.// von seinen Gnomon übersetzt, und des gottseligen Prelat
Roos kleine Schriften, die gegenwärtigen bedenckvollen Zeiten betreffend geben mir hier