Feuersbrünste beraubt. Auch ihre Kirche ward in den ehemaligen Feuern, welche besonders die Seestädte
betraffen in Baltimore zerstört. Die Presbyterianer, auch die deutschen Täuffer die Bärte
tragen räumten ihnen ihre Kirchen ein. Die Beschreibung des Princeton college und die gantze Ge-
schichte davon ist aus Dr. Jedidiah Morses' Amerikanischen Geographie genommen. Etwas Voll-
ständiges kann von mir nach aller Billigkeit nicht erwartet werden, da ich an einem einsamen, un-
bekannten und fast von jedermann verachteten Orte wohne. Doch ist die Erde des HErrn, ich wohne
wo ich wolle, wenn ich nur seinen gnädigen Schutz erfahre. Daß übrigens in den vereinigten Staa-
ten von Amerika noch viele guten Anstalten zu finden sind, kann nicht geleugnet werden. Was aber
nicht zu loben ist, ist eben so wenig mit Stillschweigen zu übergehen. Die Leute welche jetzt aus Deutschland
herein kommen, bringen leider! nichts Gutes mit, ob ich mir es gleich nicht von allen und jeden zu behaup-
ten anmaßen will, die sich auf die Handlung legen und bald zu einem ansehnlichen Vermögen gelan-
gen werden so übermüthig, daß sie sich schämen in dem öffentlichen Gottesdienst zu kommen.
Die deutschen Calender welche in Philadelphia gedruckt werden enthalten viel Böses, so gar die grösten
Geheimnisse des Christenthums sind verächtlich in erdichteten Geschichten dargestellt worden. Die Sache einiger-
maasen zu beschönigen führt man Beispiele böser Pfarrer an. Ich werde mir keinen solchen Calender
mehr kommen lassen. Vor dieses Jahr habe ich mir einen Englischen gekauft The Georgia and South-
Carolina Almanac for the year of our Lord 1802 and 26. 27 of American Independence.
Ob dieser Mann gleich ein heftiger Freiheits Panegyrist ist, so hat er sich doch keine Spöttereyen wider
die Bibel erlaubt. Die Calender und öffentlichen Zeitungs Blätter werden von ungebrochenen Leuten
weit höher geachtet als die Heilige Schrift, die sie verächtlich eine Story nennen. Manche sagen unverschämt
sie enthalte nur tales, Fabeln. So sagen Aeltern zu ihren Kindern. Das Übel will auch schon unter
den armen EbenEzerischen Volck sich regen, doch habe ich mich aus allem Kräften darwider gesetzt,
und von den Söhnen der Finsternis manches erdulten müssen, die mich vor einen abergläubischen
Mann ausgeschrien haben, das sie mir aber bis diese Stundte noch nicht haben erweisen können.
In Deutschland schrieb man so viel Bücher über Aufklärung, und das Volck blieb doch unaufgeklärt.
Man spottete über Aberglauben um dadurch den Unglauben zu beschönigen. Die ungläubigsten Leute
sind nicht selten auch die abergläubischten wie man z. B. an den Abtrünnigen Julian sehen kann, der
sehr abgeschmackt mit Friedrich II. verglichen wird. Die deutschen Leute //mis//brauchen bei allen Kleinigkeiten
den allertheuersten Namen unsers hochgelobten Heilandes. Ich habe es für Pflicht geachtet in den Predigten
beständig davor zu warnen. Man wendet hier vor, wenn man in den Schulen die Bibel nicht lesen
läßt, sie //Kinder// verdürben dadurch die Sprache nicht, man könnte sie zu Hause lesen. Wenn sie aber in der
Schule des Lesens unwürdig geachtet wird, so wird sie auch zu Hause nicht gelesen. Dann hat man noch
andere Entschuldigungen, manche läsen in der Bibel, sie giengen in die Kirche und betrügen doch andere
im Handel, und der Einwendungen ist kein Ende, daß man die Zeit verdrüben würde sich mit solchen
Leuten abzugeben. Sie werden nicht anders, man mag noch so viel Gegengründe anführen. Die hiesigen
römisch Catholischen lesen durchaus nicht in der Bibel. Es sprach einmal einer mit mir davon, ich sagte
ihm kurtz heraus Christus hätte es befohlen, so konnte er nichts darauf antworten. Er ersuchte mich
zu einem Gespräch, wobei ich mir aber auch zugleich ausbat, daß er es nicht übel nehmen möchte, wenn nicht
alles nach seinem Wunsch ausfallen würde. Das ließ er sich denn gefallen, und nahm freundlich Abschied.