Wer es nicht redlich mit den wahren Christenthum meint, und nur zum Schein und zur Gesell-
schaft es so mit annimmt, wird bald offenbahr. Man hat traurige Beispiele davon in
dieser Gemeine, die allen andern Gemeinen, welche mit dem theuren Evangelio nicht treu
umgehen, zur Warnung dienen kann. Seit meinen Hierseyn sind einige noch redliche alte
Männer aus der Zeit gegangen. Einige sind doch noch da, welchen ihr SeelenHeil am
Hertzen liegt, und ich hoffe, daß der HErr sein Werk an ihnen zu standte bringen wird.
Im Jahr 96 den 26. Novbr. und den 6.ten Decembr. ward der beste Theil der Stadt
Savannah ein Raub des zerstöhrenden Elements. Der erste Brandt soll wegen Mangel
an guten Anstalten fürchterlich und schrecklich gewesen seyn. Doch ist nur ein einiger
betrunkener Mann verbrannt worden. Überhaupt sind die Seestädte dieser vereinigten
Staaten durch heftige Feuersbrünste und gelbe Fieber gewaltig heimgesucht und
gewaltig von Gott zur Bekehrung aufgefodert worden. Das ist zwar alles in
Deutschland bekannt, aber ich sehe hierbey auf die gewaltige Hand Gottes, [der] die
Menschen demüthigt, wenn sie sich zu sehr erheben. In Georgien, welches doch mit den
übrigen bevölkertern Staaten in keine Vergleichung zu setzen ist, werden greuliche Spötter
gefunden. Thomas Paine hat einen großen Anhang bekommen. Selbst unter den klei-
nern Abtheilungen, wo doch eine strenge Zucht und Ordnung beobachtet wird, hat dieser
Mann Anhänger gefunden. Was soll nun nicht in NationalKirchen und größern Abthei-
lungen geschehen, wo der meiste Theil nach dem Lauf der Welt hinlebt? Die Luthe-
rische Kirche ist hier in Amerika, wenigstens in den südlichen Gegenden nach den äussern
Anschein die verdorbenste. Den Catholischen die hier bey allen ihren abergläubischen
Ceremonien doch noch äussere Zucht beobachten , darf sie keine Vorwürffe machen. Die
Prediger in der lutherischen Kirche in Südcarolina führen ein schlechtes Leben und beruf-
fen sich dabey frech auf die Reinigkeit der Lehre. Sie haben sich zum Theil selbst aufge-
worffen . Dieses wird bey den kleinern Abtheilungen nicht gedultet, welchen doch solche
Menschen deswegen Vorwürffe zu machen sich mit Spott erkühnen. Ein Baptist,
mein sehr guter Freund fragte mich wie es denn mit Lutherischer Kirche stündte?
Er hätte vor meiner Zeit in EbenEzer nach dem Kriege solche üble Prediger g[eseh]en.
Das hätte in ihm einen heftigen Widerwillen wider die Lutherischen erregt, wegen
des so gar gottlosen Lebens, das er mit angesehen hätte. Wir besprachen uns über
den so wichtigen GlaubensPunkt von der Rechtfertigung durch den Glauben an Christum
er sagte lächend wir stimmen ja mit einander überein, und ward vergnügt darüber.
Da ich ihm ferner sagte, daß ich mit dergleichen Männern in keiner Verbindung stünde,
so ward er noch aufmerksamer. Wenn man bei der Heiligen Schrift bleibt, und diese
zur einigen Richtschnur seines Glaubens und Lebens macht, so bleibt man frey von allem
Streit. Man lerne seinen eigenen Schaden recht erkennen, und lasse andere dem HErrn
stehen. Hier sind seit der französischen Revolution gar besondere JahresZeiten, alles
ist über die Gebühr theuer. Die Leute in EbenEzer sind sehr gedrückt, weil das
schaft es so mit annimmt, wird bald offenbahr. Man hat traurige Beispiele davon in
dieser Gemeine, die allen andern Gemeinen, welche mit dem theuren Evangelio nicht treu
umgehen, zur Warnung dienen kann. Seit meinen Hierseyn sind einige noch redliche alte
Männer aus der Zeit gegangen. Einige sind doch noch da, welchen ihr SeelenHeil am
Hertzen liegt, und ich hoffe, daß der HErr sein Werk an ihnen zu standte bringen wird.
Im Jahr 96 den 26. Novbr. und den 6.ten Decembr. ward der beste Theil der Stadt
Savannah ein Raub des zerstöhrenden Elements. Der erste Brandt soll wegen Mangel
an guten Anstalten fürchterlich und schrecklich gewesen seyn. Doch ist nur ein einiger
betrunkener Mann verbrannt worden. Überhaupt sind die Seestädte dieser vereinigten
Staaten durch heftige Feuersbrünste und gelbe Fieber gewaltig heimgesucht und
gewaltig von Gott zur Bekehrung aufgefodert worden. Das ist zwar alles in
Deutschland bekannt, aber ich sehe hierbey auf die gewaltige Hand Gottes, [der] die
Menschen demüthigt, wenn sie sich zu sehr erheben. In Georgien, welches doch mit den
übrigen bevölkertern Staaten in keine Vergleichung zu setzen ist, werden greuliche Spötter
gefunden. Thomas Paine hat einen großen Anhang bekommen. Selbst unter den klei-
nern Abtheilungen, wo doch eine strenge Zucht und Ordnung beobachtet wird, hat dieser
Mann Anhänger gefunden. Was soll nun nicht in NationalKirchen und größern Abthei-
lungen geschehen, wo der meiste Theil nach dem Lauf der Welt hinlebt? Die Luthe-
rische Kirche ist hier in Amerika, wenigstens in den südlichen Gegenden nach den äussern
Anschein die verdorbenste. Den Catholischen die hier bey allen ihren abergläubischen
Ceremonien doch noch äussere Zucht beobachten , darf sie keine Vorwürffe machen. Die
Prediger in der lutherischen Kirche in Südcarolina führen ein schlechtes Leben und beruf-
fen sich dabey frech auf die Reinigkeit der Lehre. Sie haben sich zum Theil selbst aufge-
worffen . Dieses wird bey den kleinern Abtheilungen nicht gedultet, welchen doch solche
Menschen deswegen Vorwürffe zu machen sich mit Spott erkühnen. Ein Baptist,
mein sehr guter Freund fragte mich wie es denn mit Lutherischer Kirche stündte?
Er hätte vor meiner Zeit in EbenEzer nach dem Kriege solche üble Prediger g[eseh]en.
Das hätte in ihm einen heftigen Widerwillen wider die Lutherischen erregt, wegen
des so gar gottlosen Lebens, das er mit angesehen hätte. Wir besprachen uns über
den so wichtigen GlaubensPunkt von der Rechtfertigung durch den Glauben an Christum
er sagte lächend wir stimmen ja mit einander überein, und ward vergnügt darüber.
Da ich ihm ferner sagte, daß ich mit dergleichen Männern in keiner Verbindung stünde,
so ward er noch aufmerksamer. Wenn man bei der Heiligen Schrift bleibt, und diese
zur einigen Richtschnur seines Glaubens und Lebens macht, so bleibt man frey von allem
Streit. Man lerne seinen eigenen Schaden recht erkennen, und lasse andere dem HErrn
stehen. Hier sind seit der französischen Revolution gar besondere JahresZeiten, alles
ist über die Gebühr theuer. Die Leute in EbenEzer sind sehr gedrückt, weil das