Die armen Leute sind zu bedauern, daß sie sich von ihren Patern bereden lassen, man
litte Schaden daran, wenn man in der Bibel läse. Durch das Bibellesen wären so
viele Ketzereyen entstandten. Wie ich von einem guten Freund hörte, der den
jetzigen Pater predigen hörte, aber sehr schlechte Dinge vorgebracht hatte, so muß man
würklich Mitleiden mit ihnen haben, da sie steif und feste glauben, sie wären die
einzigen, die noch die alte wahre Religion hätten. Viele irländische Catholicken leben im
Lande hin und her zerstreuet. Die Irländischen Protestanten die entweder zu den
bischöflichen oder Presbyterianern gehören können sich //mit ihren römisch Catholischen Landsleuten// einander nicht wohl //vertragen// l[ei]den.
Die erstern //die bischöflichen// sind gemeiniglich //auch// sehr leichtsinnig. Daß ich der hiesigen Gemeine jährlich
20 Pfund erließ konnte bis auf die Zeit geschehen, da ich die Briefe schrieb. Jetzt haben
sich die Umstände geändert, es weirden ihr yetzo nur 1 Guinea für jedes mahl erlassen.
Kann ich des Jahr's 12 mahl nach Savannah gehen, so erlasse ich 12 Guineas mehr ist
mir nicht gesetzt. Das übrige brauche ich zur Reise und Kost//en// in Savannah, da jetzt alles
theurer ist. Das SchulGeld beträgt hier in EbenEzer jedes viertel Jahr 1 Spanischen Dollar
für ein Kind, und das ist sehr wohlfeil. Manche Leute wegern sich auch das zu geben,
manche sind gefühllos und geben gar nichts. In Savannah muß jedes Kind 6 bis 8
Dollars das viertel Jahr SchuldGeld entrichten, auf dem Lande 3 Dollars. Der alte
Prediger der Täuffer welche Bärte tragen ist ein Schmidt in englisch blacksmith.
Er erzählte mir daß einige seiner Vorfahren in Deutschland einige Jahre in den Ge-
fängnissen gesessen hätten. Nach ihrer Entlassung hätten sie sich nach Holland begeben,
und von da wären sie nach Amerika gekommen. Friedsam wäre nicht ihr Stifter, er
wäre ein Glied ihrer Gesellschaft gewesen, wie alle andern. Mit den Leichenbegl[eit]ungen
in Savannah hat es sich geändert. Man begleitet die Verstorbenen jetzt mit mehrern
Anstandt auf den Gottesacker. Die römisch Catholischen kauften sich ein besonders Stück
//auf dem S[avannaher] Gottesacker,// auf welchem sie ihre Todten begraben. Die Juden haben ihren besonderen Gottesacker
ausser der Stadt Savannah, der sehr klein ist. Auch ist den Negern ein besonders
Stück Land zu ihrem GottesAcker ausser der Stadt gegeben worden. So wäre alles berich-
tigt, und noch manches darzu gethan worden. Daß ich besonders A. H. Frankens Predigt=
Bücher erwähnt habe geschah darum, weil sie in Amerika von rechtschaffenen Leuten