durch die Werke mit selig werden, nicht durch den Glauben allein. Sie waren
auch so gütig, mir solche falsche Lehren anzudichten. Der erwähnte Irrländi-
sche Gentleman schrieb sein Nahmen bey mir auf. Thomas Haughton
Hybernus. Ich mußte ihm ein Buch schenken, und meinen Nahmen darein
schreiben; es war Rechenbergs Kirchen Geschichte, die ich entbehren kann.
Er sagte er hätte die Minister sehr lieb, sie mögten Lutherisch, Refor-
mirt, Methodists oder Baptists seyn. Er wies mir auch eine englische
Rede, die ihm von einen Baptist Minister in SüdCarolina war ge-
schenkt worden. Doch könnte er sie nicht so lieben, als die übrigen, [w]eil
sie den Kindern die Tauffe versagten. Darauf sagte er, er reißte über-
all in Amerika herum, die verschiedenen ReligionsVerfassungen in Au-
genschein zu nehmen. Er gab vor mit unsern geliebten George Washington
in besonderer Bekanntschaft zu stehen, der der beste Regent jetzt auf dem
Erdboden wäre. Er gäbe jeder Religion ihre GewissensFreiheit, das wäre
eine große Wohlthat, ich möchte ja fleißig für den Präsident bethen. End-
lich nahm er hertzlichen Abschied, und sagte ich sollte für ihn bethen, er
wollte mich auch nicht vergessen, er bezeigte noch, daß es ihm in unserer
Versammlung sehr wohl gefallen hätte. Weil jetzt die Rede ist, daß die Rö-
mischen die Protestanten durch allerley Künste an sich zu ziehen suchten, so
dachte ich besonders an den Worte Jesu Matth. X, 16.17 zu Anfange. – Die
Zukunft wird alles entdecken. Niemand wird mich berücken können, so
lange ich nur auf die Stimme des Guten Hirten höre, mich im Glauben fest
an Ihn halte und seinen heiligen Fürbilde ähnlich zu werden suche. Es sind
schon mancherley Christen zu mir gekommen, worunter auch offenbare Feinde
Jesu und Lästerer der göttlichen Offenbahrungen waren, auch verkapte Heuchler.
Der HErr hat mir aber bisher geholffen. Er wird auch ferner sein Werk hinausführen!