bekämen, ob er wohl von vielen sehr unordentl. Leuten mancher-
ley Noth haben würde. Unter u. nach der Predigt einem Lehrer ins
Gesichte zu wiedersprechen, u. sehr grob zu begegnen, ist gar ge-
gewöhnlich, wie mir davon einige Exempel erzehlet wurden.
In solchen Excessen findet ein Prediger bey der weltl. Obrig-
keit keinen Beystand eben als Actor. XVIII 14,15.
Schulmeister sind hierherum sehr wenige. In Philadelphie lebt ietzt
ein junger geschickter Mensch, der sich durch Schule-Halten s. Passage-
Geld verdienen muß. In dem vorgedachten großen Schwamme hält auch
ein Mann Schule mit Namen Muselbach, der von dem Pfarrer Schultzen
auch gern wolte ordiniret seyn, sich mit Predigen s. Brodt zu
erwerben: Doch Herr Schultze ihm hat ihm die Ordination versagt,
weil es kund worden, daß er im Heydelbergischen nichts mehr
als Brücken-Schreiber, u. ehemahl gar catholisch gewesen.
In Neu-York und dem Gebiete daherum finden sich in allen 2 Ev-
angelische Prediger. Die Stadt u. ein groß Dorff Hackensak haben
zusammen Einen, der im Sommer in der Stadt, u. im Winter auf diesem
Dorffe wohnet, u. bald hier bald da auf Erfordern die H. Sacra-
menta administriren muß. Im blauen Gebürge, wo man ei-
ne gewiße von Evangelischen bewohnte Gegend den Rahr-Tantz
nennt, ist ein alter Pfarrer, den aber niemand mehr hören wil,
weil er sich durch Trunckenheit und andere Unordnungen zur
Führung s. Amts untüchtig gemacht. Hiedurch ist ein gewißer
Schneider, den man Hollaendisch van Dehren nennt, veranlaßet
worden, sich zum Prediger aufzuwerffen. Er soll auch unter denen
die ihm anhängen, die Sacramenta administriren, ob er wohl
weder einen ordentl. Beruff noch Ordination hat. Der Evangel.
Prediger in Albanien, Birckenmeyer, der vorhin in Neu
York als Prediger gestanden, hat wieder ihn ein gantz Buch ge-
schrieben, welches man uns zu communiciren versprochen.