von unserer ersten kleinen Gemeinde nehmlich eilff Personen sind
schon durch den zeitlichen und hoffentl. seligen Tod aus allem Elen-
de errettet. Was der Herr über Leben und Tod über die übrigen
beschloßen hat, stehet zu erwarten. An mancherley Leibes-Schwachhei-
ten fehlt es hin und wieder nicht, kan auch wegen des un-
gewohnten Landes, ungewohnten Speisen und ungemeinen
Strapatzen, die die Saltzburger vor andern Colonisten auszustehen
haben, nicht anders seyn. Daß wir beyde am Leibe noch immer
frisch und gesund seyn, ist ein besonderer Seegen vom Herrn. Er
sey gelobet. Wir hoffen nächstens mehr specialia zu melden.
Für die überschickten Bücher, Zeitungen und erbauliche Nachrichten
dancken wir hertzlich. Die Artzeney und Zwillich ist dismahl
nicht mitkommen, wir hoffen es aber nächstens. Die Werthen
Freunde, welche unsern Mangel in Überschickung des letztern
zustatten kommen wollen, und dem allwißenden Herrn am besten
bekandt sind, bitten wir ergebenst zu grüßen, und Ihnen
alles leibl. und geistl. Wohlergehen von unsern guten Gott
anzuwünschen. Wie es mit unseren zurück gelaßenen Büchern stehe,
davon haben wir gar keine Nachricht. Das Porto biß nach Hamburg
wird viel kosten: Wir hoffen Herr HoffPr. Ziegenhagen wird
es auslegen, und von unserm Salario zurück behalten. Wir
hätten gern an mehrere Wohlthäter und Freunde in Halle ge-
schrieben, die Zeit aber und mancherley Geschäffte wollen es
ietzt nicht erlauben. Inzwischen bitten wir allen, die uns mit Liebe
und Fürbitte zu gethan sind, unsere hertzliche Begrüßung zu ver-
melden, die wir verharren
Ew. HochEhrwürden
Unsers im Herrn sehr Werthen Herrn Professoris
Zu Gebet und kindlicher Liebe verbundener
Joh. Martin Boltzius
Israel Christian Gronau.
Eben Ezer
den 6 Febr. st. v.
1735