alle Fromme hingefahren, so muß es durch viel Trübsahl gehen. Andre recht aus er-
wehlte Kinder Gottes haben ja wohl, wie die H. Schrifft und Kirchen Geschicht auswei-
set, viel härtere Stände auf ihrer Pilgrimschaft gehabt als wir: Solche sind
nur längst hinnüber und haben überwunden. Gott mache uns nur treue
und gebe uns Krafft unter allen äuserl. und innnerlichen Prüfungen aus zu
halten und mit jenen Seegen zu überwinden: Es haben ja auch alle Kinder Gottes
zu unsrer Zeit ihren Leidenskampff, wie Sie an Ihrem Orte auch zur Genüge
erfahren, und aus eigener Erfahrung uns Trost zusprechen nach dem Trost,
damit Sie der Herr tröstet: wie uns denn Ihre sehr angenehme Briefe vom
19 Novembr. des vorigen, und vom 15 Januar und 24 May dieses Jahres
bey unsrer Leidens Erfahrung nicht wenig aufgerichtet haben, wofür der
Nahme des Herrn demüthig gelobet sey. Sie schicken sich abermahl alle
3 zur Erbauung für unsre Gemeine, daher die Contenta derselben
nächster Tagen in den ordentl. Betstunden mittheilen und nützl. anwen-
den werde, welches schon geschehen wäre, wenn wir nicht durch unsre und
der Leute Kranckheit von dieser heilsamen Sache, darauf die Zuhörer selbst
begierig warten, wären abgehalten worden. Der liebreiche Gott müße hochge-
lobet seyn, der Ew. HochEhrwürden mit Geist, Krafft und Leibes Gesundheit aus-
gerüstet hat, unsere Seelen- und Leibes-Umstände auch in unserer so weiten
Entfernung so viel Nutzen zu schaffen: Er wolle Ihnen nach seiner
großen Barmhertzigkeit alle Liebe und Wohlthaten, so wir und unsre Ge-
meine noch immer von Ihnen genießen, hier und dort reichlich vergelten,
und die Quellen seines leiblichen und geistlichen Seegens auf Sie und
die lieben Anstalten zur Freude Ihres Hertzens und zur Ausbreitung des
Reichs Jesu Christi ausfließen laßen. Er laße es dem Wercke des Herrn an
Ihrem Orte nie an treuen und rechtschaffnen Arbeitern, die Jesum und sei-
ne erlöste Seelen von Hertzen lieben, fehlen, und solte er sie auch
aus der Ferne zu Ihnen beruffen, setze aber auch diejenigen, die schon
da sind, Zum Seegen, daß dem Herrn die Erndte viele Garben gleichsam
gesammlet //gebunden// und in seinem Schooß gesammlet werden: Er feure an Ihren
und andern Orten allem Unkraute, daß sich auf hohen und niedrigen Schulen
so leicht einschleicht, und wohl eine Zeitlang groß Aufsehen macht, wie
Sie denn auch deshalb gar betrübte Klagen zu führen haben. Treue
Arbeiter fehlen freylich an allen Orten, und wäre es ja wohl stu-
diosis viel nützlicher in ihren künfftigen Gemeinen heilsamer recht in
der heilsamen Erkentniß Jesu Christi durchs Evangelium gegründet zu
werden, als sich in so viele menschliche Dienge und Wissenschafften, die
nur aufblehen, auch machen frommen studiosi zu meiner Zeit an dem
angefangenen rechtschaffnen Wesen in Christo viel Schaden gethan, hinein
zu laßen, und darüber das unum necessarium zu versäumen oder zu ver-
liehren. Auf Schulen bin ich auch durch Dienge verblendet und von mei-
nem eigentl. scopo abgeführet worden, und hätte ich mich von erfahrnen
Männern auf der Academie nicht leiten und meine Studia einrich-
ten laßen, so wäre es im mein Seelen Heil geschehen, und äuser-
lich würde auch unnütz geblieben seyn: wie wohl andre Commilito-
nes alle Zeit an mir gearbeitet haben: lieber ihre und alter studi-
osorum Köpfe, die von andern Universitaeten nach Halle kommen waren,
als meinen Lehrern zu folgen. Aber der Herr sey gelobet, der mich solchen
Netzen entrißen, worzu auch die äußerliche Dürfftigkeit, vermöge welcher
ich mich bald in gute Ordnung accomodiren müßen, vieles geholffen hat.
wehlte Kinder Gottes haben ja wohl, wie die H. Schrifft und Kirchen Geschicht auswei-
set, viel härtere Stände auf ihrer Pilgrimschaft gehabt als wir: Solche sind
nur längst hinnüber und haben überwunden. Gott mache uns nur treue
und gebe uns Krafft unter allen äuserl. und innnerlichen Prüfungen aus zu
halten und mit jenen Seegen zu überwinden: Es haben ja auch alle Kinder Gottes
zu unsrer Zeit ihren Leidenskampff, wie Sie an Ihrem Orte auch zur Genüge
erfahren, und aus eigener Erfahrung uns Trost zusprechen nach dem Trost,
damit Sie der Herr tröstet: wie uns denn Ihre sehr angenehme Briefe vom
19 Novembr. des vorigen, und vom 15 Januar und 24 May dieses Jahres
bey unsrer Leidens Erfahrung nicht wenig aufgerichtet haben, wofür der
Nahme des Herrn demüthig gelobet sey. Sie schicken sich abermahl alle
3 zur Erbauung für unsre Gemeine, daher die Contenta derselben
nächster Tagen in den ordentl. Betstunden mittheilen und nützl. anwen-
den werde, welches schon geschehen wäre, wenn wir nicht durch unsre und
der Leute Kranckheit von dieser heilsamen Sache, darauf die Zuhörer selbst
begierig warten, wären abgehalten worden. Der liebreiche Gott müße hochge-
lobet seyn, der Ew. HochEhrwürden mit Geist, Krafft und Leibes Gesundheit aus-
gerüstet hat, unsere Seelen- und Leibes-Umstände auch in unserer so weiten
Entfernung so viel Nutzen zu schaffen: Er wolle Ihnen nach seiner
großen Barmhertzigkeit alle Liebe und Wohlthaten, so wir und unsre Ge-
meine noch immer von Ihnen genießen, hier und dort reichlich vergelten,
und die Quellen seines leiblichen und geistlichen Seegens auf Sie und
die lieben Anstalten zur Freude Ihres Hertzens und zur Ausbreitung des
Reichs Jesu Christi ausfließen laßen. Er laße es dem Wercke des Herrn an
Ihrem Orte nie an treuen und rechtschaffnen Arbeitern, die Jesum und sei-
ne erlöste Seelen von Hertzen lieben, fehlen, und solte er sie auch
aus der Ferne zu Ihnen beruffen, setze aber auch diejenigen, die schon
da sind, Zum Seegen, daß dem Herrn die Erndte viele Garben gleichsam
und andern Orten allem Unkraute, daß sich auf hohen und niedrigen Schulen
so leicht einschleicht, und wohl eine Zeitlang groß Aufsehen macht, wie
Sie denn auch deshalb gar betrübte Klagen zu führen haben. Treue
Arbeiter fehlen freylich an allen Orten, und wäre es ja wohl stu-
diosis viel nützlicher in ihren künfftigen Gemeinen heilsamer recht in
der heilsamen Erkentniß Jesu Christi durchs Evangelium gegründet zu
werden, als sich in so viele menschliche Dienge und Wissenschafften, die
nur aufblehen, auch machen frommen studiosi zu meiner Zeit an dem
angefangenen rechtschaffnen Wesen in Christo viel Schaden gethan, hinein
zu laßen, und darüber das unum necessarium zu versäumen oder zu ver-
liehren. Auf Schulen bin ich auch durch Dienge verblendet und von mei-
nem eigentl. scopo abgeführet worden, und hätte ich mich von erfahrnen
Männern auf der Academie nicht leiten und meine Studia einrich-
ten laßen, so wäre es im mein Seelen Heil geschehen, und äuser-
lich würde auch unnütz geblieben seyn: wie wohl andre Commilito-
nes alle Zeit an mir gearbeitet haben: lieber ihre und alter studi-
osorum Köpfe, die von andern Universitaeten nach Halle kommen waren,
als meinen Lehrern zu folgen. Aber der Herr sey gelobet, der mich solchen
Netzen entrißen, worzu auch die äußerliche Dürfftigkeit, vermöge welcher
ich mich bald in gute Ordnung accomodiren müßen, vieles geholffen hat.