Das Sie den lieben Herrn Sarganeck, der mir seiner Persohn inwendigen Krafft des Chri-
stenthums und vielen Geschicklichkeit nach sehr wohl bekandt ist, an ihrem Ort zum
Mitarbeiter bekommen haben, auch den Herrn Kutemeier, meinen ehemaligen hertzlich
geliebten Collegen noch immer als ein gesegnetes Werckzeug, und zwar in wichti-
gen Umständen als vormahls gebrauchen, ist mir sehr erfreulich zu vernehmen
gewesen. Den lieben Anstalten wünsche, gönne und erbitte ich alles Gutes,
weil mir darin so viel Gutes geschehen, und ich aus der Erfahrung wohl
weiß, was rechtschaffene Arbeiter darinn vor nöthige und nützliche Leute,
und welche Erquickung, Freude und Labsahl sie dem Werthen Herrn Directo-
ribus sind. Ich halte ietzt, da ich zurück dencke, den studiosum vor sehr glück-
selig, welchen Gott würdiget, wo nicht die gantze Lebens Zeit, doch einige
Jahre in den Anstalten zu arbeiten, welche Wohlthat aber Gott so vielen
hunderten anbietet, und wird so wenig geachtet. Das Exempel des Werthesten
Herrn Raths Cellarii, der in so großer Verleugnung, Demuth und Treue zum Besten
der Anstalten noch immer arbeitet, giebt mir, da ich dismahl seinen Nahmen
und einige Zeilen von ihm gelesen, einen besondern Eindruck. Der Herr vergelte
ihm alle dem Wercke des Herrn erwiesene Liebe und Wohlthaten, und erhalte
ihn Ihnen und vielen andern zur Erquickung noch viele Jahre in Gesundheit
und Leben. Wir grüßen ihn hertzlich mit den Worten Pauli 1 Cor. XV 58 u.
dancken für seine zu uns und unserer lieben Gemeine tragenden Gewogen-
heit. O wenn doch an allen Orten solche rechtschaffne und uninteressirte
Arbeiter wären, was könte für Gutes zum Heil der Seelen ausgerichtet
werden. Wir hätten gewünscht auch an den Herrn Zwiffler ein solchen zu haben,
der in Verleugnung und Demuth seine Gaben in der Gemeine angewandt
hätte, aber anstatt daß er sich durchs Wort Gottes, das er doch offt so kräfftig
an seinem Hertzen gefühlet hat, hierzu hätte bringen laßen, hat er sich aus
Liebe zu mehrer Commoditaet und Geld-Einnahme resolvirt, unsern Ort zu ver-
laßen und nach Teutschland zurück zu gehen, wovon wir dem Herrn Sen. Urlsperg.
wie auch der Hochlöbl. Societaet mit mehrem geschrieben, und um einen redlichen
Medicum oder erfahrnen Chirurgum gebeten haben. Auch hat es den Herrn von
Reck mit s. Bruder unter uns nicht angestanden, weil er seinen
Eigen-Willen hier nicht haben können. Sein Gemüths Zustand war von dem
wie er sich vormahls bewiesen, weit entfernet, und ließ er bey guten Schein
und äuserl. Übungen viel Herschsucht, Eigen-Interesse und falsche Absichten
blicken, konte sich jedermann gleichstellen, und gab durch sein Verhalten
der Gemeine nicht geringen Anstoß, wobey das schlimmste war, daß er
sich nicht einreden und weisen ließ. Von den H.hutischen Principiis ließ
er sich nichts mercken, sondern hatte wohl viel Kummern, Unlauterkei-
ten und Falschheiten an diesen Leuten auf der Reise und hier angemercket,
die er mir eröffnet und sein Mißfallen an des Herrn Grafen und seines
Anhangs Verhalten bezeuget hat. Da er von Alathamaha zurück kam, erzehlte er,
daß sich der Herr von Hermersdorff, der nebst den H.hutern ins Land ge-
kommen und von Herrn Ogleth. zum Capit. gegen die Spanier gemacht wor-
den, über den Graf Zinzendorff für sein Verhalten sehr beklaget habe.
In H.huth hätte man ihn nicht eher Ruhe gelaßen und ihn vor keinen
Bruder erkennen wollen, biß er eine Frau genommen: nachher habe man
ihn durch allerley Vorstellungen so lange genöthiget biß er sich ent-
schloßen mit den Brüdern hierher zu gehen, und seine Frau zurück
zu laßen. Er wünschte nun wieder zurück zu seyn. Die H.huter
stenthums und vielen Geschicklichkeit nach sehr wohl bekandt ist, an ihrem Ort zum
Mitarbeiter bekommen haben, auch den Herrn Kutemeier, meinen ehemaligen hertzlich
geliebten Collegen noch immer als ein gesegnetes Werckzeug, und zwar in wichti-
gen Umständen als vormahls gebrauchen, ist mir sehr erfreulich zu vernehmen
gewesen. Den lieben Anstalten wünsche, gönne und erbitte ich alles Gutes,
weil mir darin so viel Gutes geschehen, und ich aus der Erfahrung wohl
weiß, was rechtschaffene Arbeiter darinn vor nöthige und nützliche Leute,
und welche Erquickung, Freude und Labsahl sie dem Werthen Herrn Directo-
ribus sind. Ich halte ietzt, da ich zurück dencke, den studiosum vor sehr glück-
selig, welchen Gott würdiget, wo nicht die gantze Lebens Zeit, doch einige
Jahre in den Anstalten zu arbeiten, welche Wohlthat aber Gott so vielen
hunderten anbietet, und wird so wenig geachtet. Das Exempel des Werthesten
Herrn Raths Cellarii, der in so großer Verleugnung, Demuth und Treue zum Besten
der Anstalten noch immer arbeitet, giebt mir, da ich dismahl seinen Nahmen
und einige Zeilen von ihm gelesen, einen besondern Eindruck. Der Herr vergelte
ihm alle dem Wercke des Herrn erwiesene Liebe und Wohlthaten, und erhalte
ihn Ihnen und vielen andern zur Erquickung noch viele Jahre in Gesundheit
und Leben. Wir grüßen ihn hertzlich mit den Worten Pauli 1 Cor. XV 58 u.
dancken für seine zu uns und unserer lieben Gemeine tragenden Gewogen-
heit. O wenn doch an allen Orten solche rechtschaffne und uninteressirte
Arbeiter wären, was könte für Gutes zum Heil der Seelen ausgerichtet
werden. Wir hätten gewünscht auch an den Herrn Zwiffler ein solchen zu haben,
der in Verleugnung und Demuth seine Gaben in der Gemeine angewandt
hätte, aber anstatt daß er sich durchs Wort Gottes, das er doch offt so kräfftig
an seinem Hertzen gefühlet hat, hierzu hätte bringen laßen, hat er sich aus
Liebe zu mehrer Commoditaet und Geld-Einnahme resolvirt, unsern Ort zu ver-
laßen und nach Teutschland zurück zu gehen, wovon wir dem Herrn Sen. Urlsperg.
wie auch der Hochlöbl. Societaet mit mehrem geschrieben, und um einen redlichen
Medicum oder erfahrnen Chirurgum gebeten haben. Auch hat es den Herrn von
Reck mit s. Bruder unter uns nicht angestanden, weil er seinen
Eigen-Willen hier nicht haben können. Sein Gemüths Zustand war von dem
wie er sich vormahls bewiesen, weit entfernet, und ließ er bey guten Schein
und äuserl. Übungen viel Herschsucht, Eigen-Interesse und falsche Absichten
blicken, konte sich jedermann gleichstellen, und gab durch sein Verhalten
der Gemeine nicht geringen Anstoß, wobey das schlimmste war, daß er
sich nicht einreden und weisen ließ. Von den H.hutischen Principiis ließ
er sich nichts mercken, sondern hatte wohl viel Kummern, Unlauterkei-
ten und Falschheiten an diesen Leuten auf der Reise und hier angemercket,
die er mir eröffnet und sein Mißfallen an des Herrn Grafen und seines
Anhangs Verhalten bezeuget hat. Da er von Alathamaha zurück kam, erzehlte er,
daß sich der Herr von Hermersdorff, der nebst den H.hutern ins Land ge-
kommen und von Herrn Ogleth. zum Capit. gegen die Spanier gemacht wor-
den, über den Graf Zinzendorff für sein Verhalten sehr beklaget habe.
In H.huth hätte man ihn nicht eher Ruhe gelaßen und ihn vor keinen
Bruder erkennen wollen, biß er eine Frau genommen: nachher habe man
ihn durch allerley Vorstellungen so lange genöthiget biß er sich ent-
schloßen mit den Brüdern hierher zu gehen, und seine Frau zurück
zu laßen. Er wünschte nun wieder zurück zu seyn. Die H.huter