mit mehrerer application öffentl. und sonderlich an ihnen arbeiten
kan. An guten Bewegungen und offt wiederholten guten Vorsätzen
fehlt es wohl bey keinem, und segnet der liebe Gott insonder-
heit die biblischen Historien, die wir in der Abendbetstunde durch zuge-
hen pflegen, so nachdrücklich an dem Gewißen der Zuhörer, daß
man offt meinen solte, nun würde es bey dem falschen und
trägen Gemüthern einmahl zum rechten Ernst, und endlich zum durch-
dringen durch die enge Pforte kommen, wenn es die folgende
Erfahrung nicht anders lehrte. Eine wahre Bekehrung zu Gott
erfordert mehr als gute Bewegungen und Vorsätze: Und weil
man nicht an einen ernstlichen und beständigen Kampff und Ver-
leugnung seiner selbst und alles Irdischen wil, so geräth das an-
gefangene gute Werck Gottes ins Stecken. Manche haben auch ei-
nen heimlichen Bann auf sich, davon sie sich aber aus Furcht der
Schande und des Schadens nicht loßmachen wollen, und ist daher
kein Wunder, wenn sie bey solcher Falschheit des Hertzens von
aller Wahrheit des Christenthums und des Guten in Christo leer bleiben.
Solche müßen es öffters aus Gottes Wort hören, daß sie sich durch Un-
treue und Verstoßung der angebotenen Gnade Gottes nur den Weg
zu geistlichen und leiblichen Gerichten bahnen: wie denn an einigen
schon ziemlich deutlich wahr worden, was Syrach sagt: Wer
es nicht mit Ernst meinet, der wird nur ärger dadurch.
Die Continuationes des Beytrages zum Bau des Reiches Gottes haben
uns so herliche Dienste gethan, daß wir uns daher wohl die fol-
genden Stücke auch wünschen. Letztlich bekommen wir den 25
biß 30 Beytrag, und die 10 mittlern, nehmlich vom 15 biß 24
fehlen uns noch, die wir uns nächstens, wo möglich, ausbitten
wollen. Was den leiblichen Zustand der Glieder unserer Ge-
meine betrifft, so sind die gesunden Leute sehr ernstlich
an ihrer Arbeit, und haben sie seit ihrer Fieber-Kranckheit
so wohl in der Stadt, als in den ausgemeßenen Gärten
so viel Arbeit gethan, daß sich jederman, der es mit Augen
selbst ansiehet, darüber wundert, und nichts mehr mit uns
wünschet, als daß sie mit genungsamen gutem Lande möch-
ten versehen werden, welches nicht nur ihnen, sondern auch
dem gantzen Lande unter göttlichen Seegen sehr profitable seyn
würde. Eigenes Land haben sie außer dem Hauß-Platz und
2 Morgen zum Garten außer der Stadt keines, und wißen
wir noch nicht, wenn ihnen alles versprochene Land auf so
viel wiederhohltes Bitten endlich wird ausgemeßen werden.
Was unter solchen Cunctiren verborgen liegt, wißen wir nicht
mit Gewißheit: inzwischen gereicht es den armen Leuten