Helffer zu schreyen, da aber die Umstände der Saltzburger nicht nach unsern und
unserer Freunde Wunsch geändert worden, so müßen wir von nun an ledig-
lich auf den Herrn schauen, unter den Prüfungen durch seine Gnade aus-
halten, und die Hülff- und Erquickung-Stunde, die doch gewis wo
nicht in diesem, doch in jenem Leben den treuen Kämpffern aufbehalten
ist, aus der Hand des Herrn erwarten. Das können wir dem treuen
durch Christum versöhnten und allmächtigen Gott ganz gewis zu trauen,
er werde seinen Kindern unter uns, die in der Schule Christi mit Paulo
die wichtige Lection Phil. IV 11-13 zu lernen, Fleiß anwenden, auch auf
schlechten Erdreich durch ihrer Hände Arbeit so viel leiblichen Seegen zu
fallen laßen, als sie zur Erhaltung ihres dürfftigen Leibes nöthig
haben möchten. Wir beten und arbeiten dahin, unsere liebe Zuhörer in dem
wichtigen und tröstlichen Artickel von der göttl. Vorsorge immer beßer zu gründen,
und sie unter göttl. Beystand nur dahin anzuführen, daß sie dem Allmächtigen
und unendlich großen und Majestätischen //Gott// in Christo Jesu als ihren ersähnten
und gnädigen Vater ansehen und ansprechen, und seine Gnade und Vater-
liebe in ihren Seelen recht schmecken lernen, so wird ihnen alle Ar-
muth und leiblich Elend gantz erträglich, daß sie mit Wahrheit sagen kön-
nen: Herr wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts p. it. Rom. VIII Wer
wil uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsahl, Hunger, Blöße et cetera bey
einigen unter uns erreicht der wunderbahre Gott seinen heilsamen Zweck
in solchen Prüfungen, daß sie dieselben höher achten als das Glück und
guten Tage der Welt, und werden solche durch die Wetter der Trübsahl
nur immer mehr in der Verleugnung ihrer selbst, im Vertrauen auf Gott und
s. väterliche Vorsorge, und in dem sehnlichen Verlangen nach der seeligen
Ewigkeit immer beßer geründet. Man höret sie nicht klagen, viel weniger
murren, sondern für die geringste Wohlthat Gott loben. Gott //Doch// giebt es
auch andre, die einen fleischlichen Sinn mit zu uns gebracht haben
und weil sie ihn durch die Krafft des Todes Christi nicht creutzigen wollen,
so gefallen ihnen solche Wege nicht, die der liebe Vater mit seinen
Häufflein unter uns gehet. Und gehet unsere Arbeit bey solchen dahin
sie aus der H. Schrifft zu überzeugen, daß Gott dadurch ihre Seelen auch
die er in der vorigen Zeit, da sie beßere Wege gehabt, nicht hat ge-
winnen können. Wolten sie ihm nun in s. heiligen und heilsamen
Absicht, wie die alten Juden in der Wüste gethan, wiederstreben, und
gar aus der Prüfungs-Schule und von seiner Hand weglauffen, so
lieffen sie, wo nicht in ihr zeitliches, doch gewis in ihr ewiges
Unglück. Denn die geistlichen Gerichte blieben auf die Verstoßung der
angebotenen Gnade nicht aus. Sie möchten doch nicht Leute seyn, deren
Hertz immer den Irweg wolle und die die Wege des Herrn nicht lernen wol-
ten, sie würden sich aus einer Unruhe in die andere stürtzen und
zur Ruhe Gottes nicht kommen. Demnach bemühen wir uns durch Gottes
Gnade, daß wir diejenigen, die ziemlich geneigt sind, wieder nach
Teutschland zu ziehen, von solchen schändlichen Vorhaben abzubringen suchen
andere aber, welche der Armuth wegen unter die Engeländer auf ein
und mehrere Monathe auf die Arbeit gehen wollen, wovon sie offenbahr