Ich lege dismahl wiederum die Fortsetzung unsers Diarii bey, daraus
auch Ew. HochEhrwürden eines u. das ander von dem Herrn General Ogle-
thorpe, der heute oder morgen hier erwartet wird, ersehen werden. Er
hat uns bisher viele Gewogenheit spühren laßen, u. haben wir an
dem Store-Keeper in Savannah, Mr. Jones, der bey Herrn Oglethorpen
sehr vielgelt //gilt//, einen guten Freund, der unserer Gemeine Bestes sucht.
Weil mein Hauß biß auf die Glaß-Fenster völlig ausgebauet ist, so
nehme ich mir die Freyheit dem Herrn Vernon, von deßen Gewogen-
heit ich nicht nur manches in Ihren Briefen gelesen, sondern mir auch Sanfft-
leben eines u. das andere erzehlet hat, die Unkosten deßselben zu
berichten, die sich (die Neben-Gebäude als Holtz- u. Vieh-Stall mit-
gerechnet) auf 82 Pfund 12 Shilling Sterling belauffen. Es ist kein kostbar
sondern ein dauerhafftes u. für einen Lehrer, der eine Familie hat u.
den Zweck seines Amtes zu erreichen sucht, ein sehr bequemes
Hauß, das in vielem, (u. wie die Zimmer-Leute sagen, in hun-
dert Jahren) keine Ausbeßerung, außer etwa am Dache, nöthig
haben wird, wo es der Herr für Feuer u. andere Unglück bewah-
ret. Es ist ein Stock-Werck hoch, hat 2 Stuben, 14 Schuh breit u.
18 lang, an jeder Stube ist eine Kammer, jede 12 Schuh breit, und
14 lang. In der Mitte des Hauses ist die Küche, darinn auch ein
Eiserner Ofen, der in meiner Studier-Stube stehet, u. zu den BauKosten
nicht mitgerechnet ist, geheitzet werden kan. Unter dem Dache sind
auch 2 wohlverwahrte Kammern, darinn theils Dient-Boten, theilsals
andre Gäste schlaffen u. logieren können, theils soll darinn dasje-
nige, was uns Gott an Feld-Früchten bescheret, aufgehoben werden.
Auch gedencken wir in einer Kammer die Schule mit denen, die
noch wollen lesen lernen, halten zu laßen. Das Bauen ist hier sehr
theuer, u. kostet wohl in Savannah ein von Brettern u. etwas bemahl-
tes Hauß 80 biß 100 Pfund. Ein jeder in der Gemeine hat mir aus
Liebe 3 Tage bey dem Bau geholffen, sonst wäre es noch höher kommen.
Ich hoffe, der treue Gott, der mit mir bisher alles so wohl gemacht hat, wird
mein u. so vieler andern redlichen Seelen Gebet in unserer Gemeine um
Christi willen erhören, u. mir die hierzu erforderliche nöthige Kosten be-
scheren. Ew. HochEhrwürden werden vom Herrn Gronau, mir u. unsern bey-
den Gehülffinnen der Gnade unsers frommen u. guten Gottes empfohlen, wo-
mit ich mit freundlicher Begrüßung an alle unsere Gönner u. Freunde
verharre.
auch Ew. HochEhrwürden eines u. das ander von dem Herrn General Ogle-
thorpe, der heute oder morgen hier erwartet wird, ersehen werden. Er
hat uns bisher viele Gewogenheit spühren laßen, u. haben wir an
dem Store-Keeper in Savannah, Mr. Jones, der bey Herrn Oglethorpen
sehr viel
Weil mein Hauß biß auf die Glaß-Fenster völlig ausgebauet ist, so
nehme ich mir die Freyheit dem Herrn Vernon, von deßen Gewogen-
heit ich nicht nur manches in Ihren Briefen gelesen, sondern mir auch Sanfft-
leben eines u. das andere erzehlet hat, die Unkosten deßselben zu
berichten, die sich (die Neben-Gebäude als Holtz- u. Vieh-Stall mit-
gerechnet) auf 82 Pfund 12 Shilling Sterling belauffen. Es ist kein kostbar
sondern ein dauerhafftes u. für einen Lehrer, der eine Familie hat u.
den Zweck seines Amtes zu erreichen sucht, ein sehr bequemes
Hauß, das in vielem, (u. wie die Zimmer-Leute sagen, in hun-
dert Jahren) keine Ausbeßerung, außer etwa am Dache, nöthig
haben wird, wo es der Herr für Feuer u. andere Unglück bewah-
ret. Es ist ein Stock-Werck hoch, hat 2 Stuben, 14 Schuh breit u.
18 lang, an jeder Stube ist eine Kammer, jede 12 Schuh breit, und
14 lang. In der Mitte des Hauses ist die Küche, darinn auch ein
Eiserner Ofen, der in meiner Studier-Stube stehet, u. zu den BauKosten
nicht mitgerechnet ist, geheitzet werden kan. Unter dem Dache sind
auch 2 wohlverwahrte Kammern, darinn theils Dient-Boten, theils
andre Gäste schlaffen u. logieren können, theils soll darinn dasje-
nige, was uns Gott an Feld-Früchten bescheret, aufgehoben werden.
Auch gedencken wir in einer Kammer die Schule mit denen, die
noch wollen lesen lernen, halten zu laßen. Das Bauen ist hier sehr
theuer, u. kostet wohl in Savannah ein von Brettern u. etwas bemahl-
tes Hauß 80 biß 100 Pfund. Ein jeder in der Gemeine hat mir aus
Liebe 3 Tage bey dem Bau geholffen, sonst wäre es noch höher kommen.
Ich hoffe, der treue Gott, der mit mir bisher alles so wohl gemacht hat, wird
mein u. so vieler andern redlichen Seelen Gebet in unserer Gemeine um
Christi willen erhören, u. mir die hierzu erforderliche nöthige Kosten be-
scheren. Ew. HochEhrwürden werden vom Herrn Gronau, mir u. unsern bey-
den Gehülffinnen der Gnade unsers frommen u. guten Gottes empfohlen, wo-
mit ich mit freundlicher Begrüßung an alle unsere Gönner u. Freunde
verharre.
Ew. HochEhrwürdenMeines im Herrn sehr Werthen Herrn HoffPredigerergebenster
Johann Martin Boltzius
EbenEzer den 17 Julii
1739
1739