plimenten ihn dem folgenden Sontag aufzubieten u. nach dem
Sontage zu copuliren, wobey er begehrte, daß wir alles vorige
vergeßen möchten. Ich erbot mich zu diesem u. allen andern Diensten
in der Hoffnung, es würde in allen u. also auch in Anseh-
ung seines Amtes beßer gehen. Er wolte es zwar nicht haben,
daß ich die Helffensteinin als Mutter um ihren Consens befragen solte,
ich ließ sie aber doch zu mir kommen, und vernahm von ihr, daß ihr weder
Herr Thilo noch ihre Tochter etwas von dem Vorhaben, sich endlich nach vielen
gemachten Unordnungen u. albernen Praetentionen aufbieten u. copuliren
zu laßen, gesagt hätten, welches auch kein Wunder sey, weil er zwar ihre
Tochter aber weder ihr noch ihren andern Kindern günstig sey u. sie gar
nicht leiden könne: Die Ursache sey, sie wolle ihn nicht zum Führer an-
nehmen u. sich blindlings von ihm leiten laßen. Sie setzte hinzu, daß
sie sich nicht hätte einbilden können, daß Herr Thilo in seiner eigen-
willigen Praetension, von keinem andern als von Herrn Gronau copulirt
zu werden, nachgeben würde, sonst folge er nur seinem Kopffe
u. laße sich von seiner Meinung nie herunter bringen, oder sich
im geringsten einreden. Sie sey unterweilen von den Saltzburgern
angesprochen worden, bey Herrn Thilo der Patienten wegen ein gut
Wort einzulegen, sie habe aber weniger als andre bey ihm aus-
gerichtet. Sie weinete über das Verhalten des Herrn Thilo u. ihrer Tochter
gegen sie sehr, u. ist //war// froh, daß sie endlich durch die vorhabende Copu-
lation ihre Unruhe loß werden solte. Ich bin versichert, daß sich keiner in
der Gemeine daran stößt, daß ich ihn auf s. Begehren, ob ers wohl
in der vorigen Zeit durchaus von mir nicht begehren wollen, copulirt
habe: man hofft wenigstens so viel dadurch zu erreichen, daß ihn die
Leute öffter als vormahls zu Hause finden, u. seine Ausschweif-
fungen weniger werden. Er kam am Sonnabend das erste mahl
wieder in die Betstunde, wohnte am Sonntage 2mahl dem öffentl.
G[otte]sdienste bey, setzt auch den Besuch der Betstunde noch fort, u. hoffet
man also, er werde sich in einem u. dem andern (Gott gebe!
in der HauptSache u. im Grunde) beßern. Zu der Copulation hätte er
wohl keinen Menschen als Zeugen genommen, wenn ichs zugegeben
hätte, so aber ließ er sich von Kalchern u. Schmidt, seine Braut
aber von der Mutter u. der Schmiedin zur Trauung begleiten. Seine
Haußhaltung liegt in der äusersten Confusion, vielleicht wirds nun beßer