geblieben, und haben das hiesige Feld gebauet, und Gott Lob! mit solchem Nutzen
daß wir in dieser Erndte einem reellen Commentarium der theuren Worte
unsers Heylandes Matth. 21 bekommen: trachtet am ersten nach dem Reiche
Gottes und nach s. Gerechtigkeit, so wird (es kan nicht ausbleiben, wo
nur das erste Wahrheit ist) euch solches alles zufallen. Ja wir haben
auch dis zu unserm Trost und Glaubens Stärckung angemerckt, daß die
wenigen Familien, die nun schon einige Zeit auf ihren Plan-
tationen gewohnet, und zu den Sontäglichen Übungen hereinge-
kommen, im Guten nicht abgenommen haben; sondern es erzehlte mir
einer vor wenig Tagen, daß der Hunger nach dem Worte des
Lebens gewachsen und ihm alles ietzt, da es selten habe, viel
eindrücklicher und erbaulicher als in der ruigen Zeit sey, und
hat Gott ihm und s. Weibe die Augen in der neuen Wüsten beßer
aufgethan, zu erkennen, was uns Gott an seinem Worte u. heiligen
Sacramenten gegeben. In diesem Winter möchte es nun wohl näher dazu kom-
men, daß die Saltzburger ihre Arbeit auf ihren sehr wohlgelegenen u. sehr frucht-
bahren Plantationen eher mit Ernst anfangen werden, da denn auch unter
göttl. Beystande zu ihrer geistl. Pflege und Erbauung Anstalt gemacht wer-
den soll, worzu uns die Zuhörer selbst die Hand treulich bieten, und ei-
ne bequeme Hütte zur Kirch-Versammlung zu erbauen willig sind. Unsere
Kräffte hat der Herr, der uns zu Arbeiter in diesem Weinberge bestellt,
immer so weit gestärckt, als es die gegenwärtigen Umstände erfordert
haben, und also wird es ihm ein leichtes seyn, uns auch zu dem
Hin- und Her-Reisen, und was sonst vor Unbequemligkeit und vorhin nicht
gehabte Arbeiten vorfallen möchten, am Leibe zu stärcken, wo er uns
ferner zu seinen Dienst und dem Heil der Zuhörer wird gebrauchen
wollen. Von dem teutschen Leuten in Savannah haben wir uns
loßgemacht, weil wir hier genung zu thun haben, auch dort we-
nig Frucht zu derselben wahren Beßerung schaffen können. Weil man
nur alle 4 Wochen zu ihnen hat reisen, und ihnen dem Rath Gottes
von ihrer Seeligkeit verkündigen können, ist das, was einmahl
gebauet, in der folgenden Zeit aus ihrer eigenen und anderer Schuld
wieder eingerißen, zu geschweigen, daß sie in solcher geistl. und leib.
Confusion stecken, daß das Wort nicht hafften kan, wo man sie
nicht unter näherer Unterweisung, Aufsicht und Kirchen-Zucht hat.
Ew. HochEhrwürden gedencken in dero Schreiben vom 27 May des Obrist Lieut.
Cockran, der nach London eine gar unangenehme Nachricht von
den Umständen dieser Colonie überbracht haben soll. Er ist ein Feind
des Herrn General Oglethorpe, in deßen Regimente er vielerley Un-
ordnungen gemacht, ist mit den Regiments Geldern sehr untreu
umgegangen, hat sich auch gar Spanisches Geld zum Schaden dieser
Colonie gefallen laßen, und ist deshalb hier über ihn Krieges-
Recht gehalten, und er endlich nach London geschickt worden, und haben
wir hier vernommen, daß er seiner Dienste entlaßen, hingegen ein
treuer Capitain, der sein Gegen-Part gewesen, und zugleich nach
London gereiset war, mit Renommee wieder zum Regimente
hergeschickt worden. Da nun die Sache so steht, so wird er freylich
daß wir in dieser Erndte einem reellen Commentarium der theuren Worte
unsers Heylandes Matth. 21 bekommen: trachtet am ersten nach dem Reiche
Gottes und nach s. Gerechtigkeit, so wird (es kan nicht ausbleiben, wo
nur das erste Wahrheit ist) euch solches alles zufallen. Ja wir haben
auch dis zu unserm Trost und Glaubens Stärckung angemerckt, daß die
wenigen Familien, die nun schon einige Zeit auf ihren Plan-
tationen gewohnet, und zu den Sontäglichen Übungen hereinge-
kommen, im Guten nicht abgenommen haben; sondern es erzehlte mir
einer vor wenig Tagen, daß der Hunger nach dem Worte des
Lebens gewachsen und ihm alles ietzt, da es selten habe, viel
eindrücklicher und erbaulicher als in der ruigen Zeit sey, und
hat Gott ihm und s. Weibe die Augen in der neuen Wüsten beßer
aufgethan, zu erkennen, was uns Gott an seinem Worte u. heiligen
Sacramenten gegeben. In diesem Winter möchte es nun wohl näher dazu kom-
men, daß die Saltzburger ihre Arbeit auf ihren sehr wohlgelegenen u. sehr frucht-
bahren Plantationen eher mit Ernst anfangen werden, da denn auch unter
göttl. Beystande zu ihrer geistl. Pflege und Erbauung Anstalt gemacht wer-
den soll, worzu uns die Zuhörer selbst die Hand treulich bieten, und ei-
ne bequeme Hütte zur Kirch-Versammlung zu erbauen willig sind. Unsere
Kräffte hat der Herr, der uns zu Arbeiter in diesem Weinberge bestellt,
immer so weit gestärckt, als es die gegenwärtigen Umstände erfordert
haben, und also wird es ihm ein leichtes seyn, uns auch zu dem
Hin- und Her-Reisen, und was sonst vor Unbequemligkeit und vorhin nicht
gehabte Arbeiten vorfallen möchten, am Leibe zu stärcken, wo er uns
ferner zu seinen Dienst und dem Heil der Zuhörer wird gebrauchen
wollen. Von dem teutschen Leuten in Savannah haben wir uns
loßgemacht, weil wir hier genung zu thun haben, auch dort we-
nig Frucht zu derselben wahren Beßerung schaffen können. Weil man
nur alle 4 Wochen zu ihnen hat reisen, und ihnen dem Rath Gottes
von ihrer Seeligkeit verkündigen können, ist das, was einmahl
gebauet, in der folgenden Zeit aus ihrer eigenen und anderer Schuld
wieder eingerißen, zu geschweigen, daß sie in solcher geistl. und leib.
Confusion stecken, daß das Wort nicht hafften kan, wo man sie
nicht unter näherer Unterweisung, Aufsicht und Kirchen-Zucht hat.
Ew. HochEhrwürden gedencken in dero Schreiben vom 27 May des Obrist Lieut.
Cockran, der nach London eine gar unangenehme Nachricht von
den Umständen dieser Colonie überbracht haben soll. Er ist ein Feind
des Herrn General Oglethorpe, in deßen Regimente er vielerley Un-
ordnungen gemacht, ist mit den Regiments Geldern sehr untreu
umgegangen, hat sich auch gar Spanisches Geld zum Schaden dieser
Colonie gefallen laßen, und ist deshalb hier über ihn Krieges-
Recht gehalten, und er endlich nach London geschickt worden, und haben
wir hier vernommen, daß er seiner Dienste entlaßen, hingegen ein
treuer Capitain, der sein Gegen-Part gewesen, und zugleich nach
London gereiset war, mit Renommee wieder zum Regimente
hergeschickt worden. Da nun die Sache so steht, so wird er freylich