der Erndte, wo Gott leben und Gesundheit giebt, wird wohl der Bau
eigentl. angefangen, inzwischen weil Herr Whitefield noch im
Lande ist, der Grund und die Schwellen gelegt werden, als wo-
bey er mit seinen Freunden gern zu gegen seyn wil. Die Kirch-
Versammlung wird Sontags in der alten Hütte, und die täglichen
Abend-Betstunden in meinem räumlichen Hause gehalten, wel-
chs mir ietzt bey meinen offt schwächlichen Umständen sehr
wohl zu statten kommt, indem ich mich nicht halb so sehr im
Reden angreiffen darff , als in der offenen großen Hütte.
Wenn erst der öffentl. Gottesdienst auch auf den Plantagen
(wie bald darzu Anstalt gemacht werden soll) wird kön-
nen gehalten werden, so ist die Gemeine des Sontags
so klein als in der Woche bey der Stadt, folgl. wird in
meinem Hause immer die Kirche können gehalten werden,
bis die Kirche gebauet ist. Mein Hauß ist mir und der
Gemeine eine sehr große Wohlthat, und da der Herr viel da-
rinn von unsern frommen Zuhörern gelobet und angeflehet
wird, so wird er schon Mittel und Wege zeigen, daß es bezahlt
werden kan, ob ich wohl auf meinen Brief an die Herren Trustees
deshalb k. Antwort bekommen habe. Wir brauchen in der Gemei-
ne und Waysenhause nicht nur des gedachten wichtigen Baues we-
gen, sondern auch zu vielen andern nöthigen Verrichtungen, et-
liche Pferde höchst nöthig, ob et wan der liebe Gott einige
Wohlthäter darzu erwecken wolte. Es kostet eines hier
im Lande 5 biß 6 Pfund Sterling, wo es jung und brauchbahr
seyn soll. Die Gemeine hat sich in dieser Woche entschließen
müßen, einen Theil ihres Rind Viehes in den Wald lauffen
zu laßen, weil wegen Mangel des Futters schon verschiedenes
drauf gegangen ist. Solche nun über einige Zeit wieder zu
suchen, und zu sammen zu bringen, werden nothwendig Pferde
erfordert, die die Saltzburger nach u. nach selbst ziehen wollen,
wenn nur erst ein Anfang vorhanden wäre. Wir melden
die in Einfalt und wißen, Euer HochEhrwürden halten es uns
zu Gute. Der gnädige Gott vergelte Ihnen und allen unsern Gönnern
und Freunden alle ihre Liebe und Wohlthaten. Wir grüßen alle, denen
unser Gruß lieb ist mit Psalm 27 v. 13. u. verharren
Unsers theuersten Herrn Professoris
Zu Gebet und Liebe verbundenste
Johann Martin Boltzius
Israel Christian Gronau.