mag, den er wegen des unvermutheten Abschiedes seines innig
geliebten Bruders noch immer empfindet, herkommen mag,
zumal da er ietzt allein studiren soll, und dabey k.
Hoffnung hat, so bald, als er u. sein Bruder gewünscht,
in die Schulen des Hallischen W. H. zu kommen. Nun der
Herr hat diesen Riß gemacht, wer wolte etwas da-
wieder sagen? Er vergebe mir die lange Empfindung
dieses Todesfalles, u. alles, was sich von unordentl.
Affecten deshalb in mir reget, um Christi meines Hey-
landes u. Erbarmers willen! Ich sorge, wir haben
in des Samuels u. seiner jüngsten Schwester Friesel-
Kranckheit aus Unwißenheit sehr vieles versehen, u.
bedauern es alle in der Gemeine, daß wir mit
Herrn Thilo, der doch Medicus seyn soll, so schlecht
versehen sind. Er hätte, da er sie in der Cur
gehabt, nur ein Wort sagen dürffen, die Kranckheit
sey gefährlich, die Kinder müßen beständig warm
gehalten werden u. s. f. so würden sie sich
aus Gehorsam gegen ihn u. uns, auch aus Liebe zu
ihrer Gesundheit u. Leben in alle Ordnung be-
quemet haben. Doch wir sehen auch hiebey auf die
Hand Gottes, der ja auch unser Versehen zu der Kinder
Besten hätte kehren können; wie er auch wol, wenn
man ihre gegenwärtige u. ewige Sicherheit in den Häu-
sern des Friedens u. in der stoltzen Ruhe betrachtet,
alles zu ihrem Besten gekehret hat. Mit den Lei-
bes Umständen meiner Frau wil sichs noch nicht recht
ändern, sondern es hat wieder ein Paar Tage her
gar gefährlich um sie ausgesehen. Ihr Hertz ist unter
weilen voll Trostes des H. Geistes, daß sie auch in der
Leibes-Schwachheit Gott ihren höchsten Wohlthäter mit
fröhlichen Munde lobet: unter weilen aber ist ihr