vorher wegen des sehr fruchtbaren recht erwünschten Wachswetters zu
einer sehr reichen Ernte aller Feldfrüchte (wie vorher der Baumfrüchte)
allenthalben angelassen. Doch haben sie mehr als ihre höchste Nothdurfft
bekommen, dafür sie Gott preisen. Es heißt bey den meisten in der
Wahrheit: Geht es nur zum Himmel zu, u. bleibt Jesus ungeschieden
so sind wir zu frieden. Wenn wir Nahrung u. Kleider haben,
so lassen wir uns genügen. Denn wir haben hier keine blei-
bende Stadt, sondern die zukünfftige suchen wir, die einen Grund
hat, deren Schöpffer u. Baumeister Gott ist, u. die er den wahren
Pilgrim u. gläubigen Nachfolgern der Patriarchen, Propheten u.
Apostel zubereitet hat. Eya wären wir da, wo in so viel tau-
send Jahren alle Fromme hingefahren, wo wir unsern Gott zu Ehre
ewig Halleluja hörn.
Wie ich zu meinem grossen Trost u. zum hertzlichen Lobe Gottes
aus des theuren Herrn HoffPredigers Ziegenhagens letzten Briefe
vom 9 May a. c. vernommen, so hat der allmächtige u. getreue Gott
u. Vater Ew. Hochwürden unter aller Last u. Leiden um der Ehre
u. des Reichs //Gs.// willen bisher noch immer sonderbar gestärckt,(wel-
ches ich auch zu meiner Freude aus denen ietzt empfangenen
Gratulations-Carminibus auf dero gesegneten Geburts Tag er-
sehen) auch treue Mitarbeiter beschert, sein wichtig Werck in
den lieben Anstalten fortzusetzen. Es hat uns nicht wenig
erfreuet, daß unser Sohn zum Mitarbeiter in dem Paedagogio Reg.
bestellt worden, welches hoffentlich ein gut Mittel seyn wird, noch
viele Jahr (wo nicht Zeit Lebens) in den lieben Anstalten oder
doch in u. bey Halle dem Herrn und seinem Volck zu dienen;
wozu wir ihm Tüchtigkeit u. Treue beständig ausbitten. Für alles
was ihm nun über 9 Jahr in den gesegneten Anstalten des W. H.
nach Seel u. Leib Gutes wiederfahren, dancke ich mit meiner lieben
Ehegenossin von gantzen Hertzen, und ruffen den Segensreichen Gott um
reiche Gnaden-Vergeltung dafür fleissig an. Der Herr mache ihn
doch je länger je mehr zum Gefäß seiner Barmhertzigkeit u. zum
Werck Zeuge seiner Gnaden sonderlich zu dieser letzten betrübten Zeit,
da es an klugen u. treuen Arbeitern in der Kirche Gottes so sehr fehlt.
Dem theuren Herrn D. Knapp (mit dessen schweren Prüfung wegen
des so zeitigen Abschieds seiner begnadigten u. brauchbaren Herrn
Brüder ich recht inniges Mitleiden habe) bitte meinen hertzlichsten Gruß
u. Segens Wunsch, wie auch Dancksagung für alle meinem Sohne erzeigte
väterliche Liebe u. Gewogenheit zu vermelden. Gott segne Ihn u. Ew. Hochw.
mit allerley Segen für Seel, Leib u. Amt! Mit der hertzlichsten Begrüssung
von mir u. Herrn Collegen bleibe
einer sehr reichen Ernte aller Feldfrüchte (wie vorher der Baumfrüchte)
allenthalben angelassen. Doch haben sie mehr als ihre höchste Nothdurfft
bekommen, dafür sie Gott preisen. Es heißt bey den meisten in der
Wahrheit: Geht es nur zum Himmel zu, u. bleibt Jesus ungeschieden
so sind wir zu frieden. Wenn wir Nahrung u. Kleider haben,
so lassen wir uns genügen. Denn wir haben hier keine blei-
bende Stadt, sondern die zukünfftige suchen wir, die einen Grund
hat, deren Schöpffer u. Baumeister Gott ist, u. die er den wahren
Pilgrim u. gläubigen Nachfolgern der Patriarchen, Propheten u.
Apostel zubereitet hat. Eya wären wir da, wo in so viel tau-
send Jahren alle Fromme hingefahren, wo wir unsern Gott zu Ehre
ewig Halleluja hörn.
Wie ich zu meinem grossen Trost u. zum hertzlichen Lobe Gottes
aus des theuren Herrn HoffPredigers Ziegenhagens letzten Briefe
vom 9 May a. c. vernommen, so hat der allmächtige u. getreue Gott
u. Vater Ew. Hochwürden unter aller Last u. Leiden um der Ehre
u. des Reichs //Gs.// willen bisher noch immer sonderbar gestärckt,(wel-
ches ich auch zu meiner Freude aus denen ietzt empfangenen
Gratulations-Carminibus auf dero gesegneten Geburts Tag er-
sehen) auch treue Mitarbeiter beschert, sein wichtig Werck in
den lieben Anstalten fortzusetzen. Es hat uns nicht wenig
erfreuet, daß unser Sohn zum Mitarbeiter in dem Paedagogio Reg.
bestellt worden, welches hoffentlich ein gut Mittel seyn wird, noch
viele Jahr (wo nicht Zeit Lebens) in den lieben Anstalten oder
doch in u. bey Halle dem Herrn und seinem Volck zu dienen;
wozu wir ihm Tüchtigkeit u. Treue beständig ausbitten. Für alles
was ihm nun über 9 Jahr in den gesegneten Anstalten des W. H.
nach Seel u. Leib Gutes wiederfahren, dancke ich mit meiner lieben
Ehegenossin von gantzen Hertzen, und ruffen den Segensreichen Gott um
reiche Gnaden-Vergeltung dafür fleissig an. Der Herr mache ihn
doch je länger je mehr zum Gefäß seiner Barmhertzigkeit u. zum
Werck Zeuge seiner Gnaden sonderlich zu dieser letzten betrübten Zeit,
da es an klugen u. treuen Arbeitern in der Kirche Gottes so sehr fehlt.
Dem theuren Herrn D. Knapp (mit dessen schweren Prüfung wegen
des so zeitigen Abschieds seiner begnadigten u. brauchbaren Herrn
Brüder ich recht inniges Mitleiden habe) bitte meinen hertzlichsten Gruß
u. Segens Wunsch, wie auch Dancksagung für alle meinem Sohne erzeigte
väterliche Liebe u. Gewogenheit zu vermelden. Gott segne Ihn u. Ew. Hochw.
mit allerley Segen für Seel, Leib u. Amt! Mit der hertzlichsten Begrüssung
von mir u. Herrn Collegen bleibe
Ew. HochwürdenGebet, Liebe und Dienst ergebenster
Johann Martin Boltzius
Eben Ezer den 18 Nov.
1762
1762