wie auch in dem ietzt empfangenen erbaulichen Briefe des werthen Herrn
HoffPredigers u. von meinem Sohn, des gleichen etwas von Augspurg
finden, sind gemeiniglich ein Mittel die Gemüther aufs neue auf-
zu wecken, sie zur Danckbarkeit für die empfangene Wohl-
thaten u. zur Nachfolge der uns bekandt werdenden erbaulichen
Exempel der gestorbenen oder noch lebenden Kinder u. Knechte Got-
tes im Glauben, Gebet u. Geduld im Leiden zu reitzen. In Ab-
sicht auf die mannigfaltige verschonende u. wohlthuende Güte
des Herrn, welche Ew. Hochwürden bey seinem sonderbar
distinguirten Gnaden Wercke in den lieben Anstalten auch in der
höchstgefährlichen Krieges Zeit u. bisher noch angehaltenen mancherley
Prüfungen unter so mancherley Arbeiten, Leiden u. Schwächligkeit
erfahren, hat seit dem Empfang der gedachten Briefe und Nachrich-
ten das kräfftige Lob- und Dancklied in meinem Gemüthe gelegen:
Man lobt dich in der Stille, du hocherhobener Zions Gott p. des-
gleichen der 146 Ps. mit dem darüber gemachten schönen Liede:
Lobe den Herrn, o meine Seele p. welche ohn Zweifel zur Zeit
der vorgedachten erbaulichen Solennitaet auch unter andern Danck-Lie-
dern auf den Altanen des lieben Waysenhauses von den er-
weckten Scholaren u. Schülern nebst ihren frommen Anführern zur
Freude des Himmels werden angestimmet seyn, darinn wir ihnen
in unsern nächsten Versamlungen morgen u. über Morgen, (wo
mich der Herr dazu, wie bisher, stärckt) gedencken nach
zu folgen. O wie erfreulich lautet es: Herr Du hast deinen
Namen sehr herrlich in der Welt gemacht: Denn da die Schwachen
kamen, hast du gar bald an sie gedacht: Du hast mir Gnade
erzeiget, ja mit Gnade und Barmhertzigkeit gecrönet, nachdem du
mich zugleich u. mein Leben von Verderben errettet hast. O lobe
den Herrn meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes gethan
hat. O könte ich doch alle liebe Herrn Praeceptores im lieben
Waysenhause u. Paedagogio Regio samt ihren werthen ihnen
anvertrauten Scholaren u. Schülern, und sonderlich meinem Sohn
zur rechten Erkentniß u. Einsicht der wundervollen Gnaden Wege
des allergütigsten und allmächtigen Gottes, die er auch zu der kümmer-
lichsten Zeit mit seinen, so viele Jahre geprüfften u. erhaltenen
auf seinen grossen Namen gegründeten Wercke, mit den theuersten
Herrn Directoribus u. ihren begnadigten Mitarbeitern gegangen
und zu innigstem Lobe seines herrlichen Namens, auch zum neuen kindlichen