fort: Sie haben wohlbedächtig zwey Prediger zu
diesen lieben Saltzburgern beruffen, damit wann
einer mit Tode abgänge, die Zuhörer nicht als
Schaafe ohne Hirten wären. Weil der Weg so weit
und viele Schwierigkeiten uns bendenckliche Um-
stände, denen neue Colonisten, in einem vorhin
unbewohnten Lande unterworffen sind, nicht
voraus gesehen werden können, so ist es zwar
vielmahl im Leiblichen anders ergangen, als der
theuren Wohlthäter überaus hertzliche Intention ge-
wesen; Inzwischen ist jeder unter unß überzeu-
get, daß ihr einziges Bemühen sey, denen lieben
Saltzburgern nach ihren vielen ausgestandenen Ley-
den zu einem bequemen Leben, und sonderlich zum
freyen und ungehinderten Exercitio Religionis
behülfflich zu seyn. Und gleichwie es Ihnen durch
göttlichen Seegen in vielen Stücken gelungen, al-
so glaube ich sicherlich, Gott werde sie ferner in den
Standt setzen, den lieben Leuthen in ihren ietzigen
Umbständen, da sich noch hier und dar Difficultae-
ten finden; nach allem Vermögen unter die
Arme zu greiffen. Was mich und meinen lieben
Collegen betrifft, so ist die Gewogenheit der ge-
dachten Societaet und anderer vornehmen Gönner
gegen unß so groß, daß Sie aufs Möglichste für un-
ser leibliches Auskommen gesorget haben, und noch
sorgen, und unß die Freyheit gegeben, von aller
unserer zustoßenden Noth offenhertzige Meldung
zu thun; Daher wir denn unsern Zuhörern nicht
im allergeringsten beschwerlich seyn dürffen, son-
dern wohl bisher mit demjenigen, was unß Gott
bescheret, in ihren Umbständen an Hand gehen können,
hoffen auch, die göttliche Vorsehung werde unß
noch offt solch Vergnügen schencken, unsern hertz-
lich geliebten Zuhörern nicht nur im Geistlichen son-