Weimar. 1722. Januarius 21.
Eltern mit selbiger gestritten.
Im Leben hat mein seel. Vater
mich so geführet, daß bis zu dem
Ausgange aus seinem Hause, ich
vor allen bösen Exempeln und
Aergernißen bewahret worden
bin. Solcher Ausgang erfolgte im
Jahr im Jahr 1677. da ich auf
die Rudelstädtische Land-Schule
geschicket, und dem Unterricht
meines Vaters seines Bruders
Herrn Johann Christoph Treu-
ners, Conrectoris untergestellet
worden. Und ist solcher so glück-
lich ausgefallen daß im Jahr
1679, und also im 13ten Jahr
meines Alters schon in primam
classem promoviret worden. All-
dieweilen aber solche promotion
mir bedencklich und sehr überei-
let schiene, suchte ich den Perio-
dum meiner Schul-Studien zu-
verlängern, und wendete mich mit
meiner lieben Eltern Bewilli-
gung auf das Gymnasium zu
Coburg, allwo im Paedagogio und
Publico fünff volle Jahre ge-
noßen, der Information Herrn
M. Johannis Schubarti, M. Isra
elis Clauderi, M. Johannis Wölf-
fingii und Herrn D. Johannis Aug-
gusti Stempelii allerseits Pro-
fessorum