Weimar. 1722. Januarius. 21.
ter diesen Entschluß gar nicht
billigen wolte, auch ein Verwan-
dter die Unkosten des Magiste-
rii vorschoße, so überwand ich mei-
nen Willen durch den Willen
meines Vaters und Anverwand-
ten, und wurde Magister iedoch
in absentia, maßen die Ceremo-
nien der Promotion mir unleid-
lich fielen. Magister oder ein
Lehrer der studirenden Jugend
heißen und es doch im Werck
nicht seyn, ist eine große Eitelkeit.
Darum ermahnte mich dieser
neue Nahme, nebst meinem
Vater und D. Schmidt, daß
ich mich zum obersten Catheder
anschicken, darauf pro faculta-
te publica aperiendi collegia
disputiren, und also vor einen
jungen doctorem legentem legi-
timiren möchte. Aber ich gieng et-
was langsam an das Werck
in Erkenntniß meiner Ju-
gend, und der damahligen alten
Magistrorum a 30. 40. und
mehr Jahren, da ich deren kaum
21. zählte, und aussahe wie ein
Knab von 16. Jahren. Endlich aber
durch Antrieb meines guten
Vaters und Praceptoris mußte
billigen wolte, auch ein Verwan-
dter die Unkosten des Magiste-
rii vorschoße, so überwand ich mei-
nen Willen durch den Willen
meines Vaters und Anverwand-
ten, und wurde Magister iedoch
in absentia, maßen die Ceremo-
nien der Promotion mir unleid-
lich fielen. Magister oder ein
Lehrer der studirenden Jugend
heißen und es doch im Werck
nicht seyn, ist eine große Eitelkeit.
Darum ermahnte mich dieser
neue Nahme, nebst meinem
Vater und D. Schmidt, daß
ich mich zum obersten Catheder
anschicken, darauf pro faculta-
te publica aperiendi collegia
disputiren, und also vor einen
jungen doctorem legentem legi-
timiren möchte. Aber ich gieng et-
was langsam an das Werck
in Erkenntniß meiner Ju-
gend, und der damahligen alten
Magistrorum a 30. 40. und
mehr Jahren, da ich deren kaum
21. zählte, und aussahe wie ein
Knab von 16. Jahren. Endlich aber
durch Antrieb meines guten
Vaters und Praceptoris mußte
ich