Weimar. 1722. Januar _/.
Licht, Bette und einige Thaler ver-
sprechend, wenn ich ihn im stilo la-
tino informiren wolte, wozu mein
Vater alljährlich 30. Reichstaler zulegen
auf mein Bitten versprach. Also
nahm ich mein Schul-Bündel wie-
der auf die Achsel, und reisete
auf Jena, fande auch daselbst
bald andere, so sich meines Unter-
richts danckbahrlich bedieneten,
so, daß ich mich wiewohl kümmer-
lich selbst ernehren und hinbrin-
gen konte, auch eine disputati-
onem publicam, untern Titul:
Paedagogia philosophiae ad Scri-
pturam S. ex ignorantia cau-
sae corruptionis catholicae ge-
neris humani; sub praesidio
Johann Andrea Schmidii,
auf eigene Unkosten halten kon-
te. Da ich mit meinem Praeside
am Catheder kam, ermahnte mich
dieser bey damahls fürseyender
promotione magisteriali den
gradum Magistri anzunehmen,
und auf der Universitaet mein
Wesen mit Lesen zu haben. Aber
ich hegte weit niedrigere Ge-
dancken, und wolte lieber Kin-
der an irgend einen Ort infor-
miren. Jedoch weil mein seel. Va-
sprechend, wenn ich ihn im stilo la-
tino informiren wolte, wozu mein
Vater alljährlich 30. Reichstaler zulegen
auf mein Bitten versprach. Also
nahm ich mein Schul-Bündel wie-
der auf die Achsel, und reisete
auf Jena, fande auch daselbst
bald andere, so sich meines Unter-
richts danckbahrlich bedieneten,
so, daß ich mich wiewohl kümmer-
lich selbst ernehren und hinbrin-
gen konte, auch eine disputati-
onem publicam, untern Titul:
Paedagogia philosophiae ad Scri-
pturam S. ex ignorantia cau-
sae corruptionis catholicae ge-
neris humani; sub praesidio
Johann Andrea Schmidii,
auf eigene Unkosten halten kon-
te. Da ich mit meinem Praeside
am Catheder kam, ermahnte mich
dieser bey damahls fürseyender
promotione magisteriali den
gradum Magistri anzunehmen,
und auf der Universitaet mein
Wesen mit Lesen zu haben. Aber
ich hegte weit niedrigere Ge-
dancken, und wolte lieber Kin-
der an irgend einen Ort infor-
miren. Jedoch weil mein seel. Va-