Weimar. 1722. Januar. 21.
das erste so mich freuete, war der
Zuhörer Liebe zum Worte Gottes,
welche sich äußerte durch frühes er-
scheinen in dem Tempel, stiller
Anhörung, Nachschreibung der Pre-
digt, Abforderung des Predigers
concepts zur Erfüllung der
Nachschrifft; und zu mahl Ansprache
des Predigers um fest zu legen
sein Gewißen auf den Todt. Die-
se in hiesigen Landen unbekan-
te Ubungen machten mich so mun-
ter, daß ich bald alles meines
Jenaischen Wesens vergaß und
Gott danckte, daß er mich zu dem
wahrhafftigen befördert hätte ,,,
Und endlich war gantz erbaulich,
daß die hungrigen Seelen am
Sonntag abends bey einem Pre-
diger zusammen kamen, und was
in den sechs Evangelischen Pfarr-
Kirchen gepredigt worden war,
einander mittheileten, und an-
bey ihre Freude, über die ver-
schiedene Geistes gaben, in den
Worts-Dienern hatten. ,,,
Denn dieses Leyden //Doch// muste //das Leyden//
freylich nicht außen bleiben,
und wurde mir zuerst verursachet
von den Päbstl. Lehrern, welche
ein gantzes viertel Jahr auf meine
Person predigten, aber keine Antwort
erhielten, ohne am Ende diese: ich
wunderte mich über ihre Dumm-
heit, so wieder meine Person daher
predigte, da ich weder ein glaubens
predigte
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