als einen greulichen Sünder von Schul her
wohl kandte, so schlug es also bald ab. Ob
ich nun vorher vor Halle und insonderheit
vor dem Waysenhause großen Abscheu gehabt,
so muste ich doch durch besondere Fügung Gottes
auf den Waysen-Hause ziehen. Es fieng der
liebe Gott denn also bald an mir die Augen
zu öffnen, und etwas anders einsehen zu
laßen. Unter andern wurde, da der lie-
be Herr Adj. Kütemeier einstens dem Lebens-
lauff, welcher im letzten Theil des Herrn Graff
Henckels letzte Stunden gantz zuletzt steht,
kräfftigst erwecket. Alle diese gute Rüh-
rungen aber, nachdem das Gebeth unter-
blieb, woran meine erste Kranckheit, die
3/4 Jahr anhielt, vieles mit contribuirte,
so aber nicht hätte geschehen sollen, heidlich
verschwunden selbige gäntzl., und war bey
mir nichts als lauter Schein, wie
ich wieder vom Krancken-Hause kam.
Der Herr Adj. Kütem., nachdem er dieses
gar bald merckete, sagte zu mir, wie
ich zu ihm kam: Herr Kohlhoff, sie sind ein
rechter Heuchler anitzo, und d. Herr Prof.
Francke gedachte eben deßen in der
ersten Singe-Stunde und auch son-