ihm von einem meiner praeceptorum aufs beste war recommandiret wor-
den. Nach einem 3jährigen Aufenhalt und 2jähriger Information in
gedachten geseegneten Anstalten, auch einiger Aufsicht auf den Schüler-
Stuben bekam einen Brief nach dem andern, nach Hause zu kommen.
D. 17ten Aug. 1739 bekam einen scharfen Brief, weil ich eine gewiße voca-
tion, die mir solte zugeschickt werden, ausgeschlagen, im selbigen Schreiben
hieß es insonderheit: Du kanst zu Halle sitzen bleiben, wenn du nicht
folgen wilt, wenn Gott und gute Leute vor dich sorgen. Ich suchte
mich mit meiner Untüchtigkeit, so gut ich konte, zuschützen, hatte aber sol-
chen Abscheu vor meinem Patria, daß ich von Anfang an gedacht, gesa-
get und geschrieben, daß ich viel lieber nach dem Willen Gottes
wolte nach Malabaren gehen, als nach Hause. Dictum. Factum. Ich
wurde nemlich den 29ten Aug. von ferne aufgefordert nach Indien zu gehen,
von einem, mit dem ich vor langer Zeit her in Collegiis bibl. mich geübet,
und d. 31ten ejusd. darauf wurdemir, wie es in der vocation hieß,
und welches mir sonderlich aufs Hertze fiel, im Namen Gottes, der
Ruf dahin wirckl. von Ihr. Hochw. d. Herrn D. Francken an mich gebracht.
So sehr ich mich nur jederzeit gefürchtet, und gewichen, wenn mir von
einem Amt gesaget worden; so eine außerordentl. Begierde über-
fiel mich itzt, dahin zu gehen, wohin ich geruffen worden, so gar,
daß es mir von Hertzens Grunde nah ging, wenn ich dachte: es
wird an dich nicht kommen, Gott wird noch schon andre zeigen,
und öfters wünschte: ach! wenns doch mir ein jeder ausschlüge,
damit Gott zeigte, er wolle, du soltest hingehen, die necessitas fiele
auf dich, weil keiner sonst wolte. Ich wolte gerne; aber ich wolte
auch gerne des Willens Gottes versichert werden. Meine inner-
liche und äuserliche Untüchtigkeit, und die Begierde zu gehen kämpften
ganz gewaltig mit einander. Meine Gedancken liefen dergestalt Tag
und Nacht, daß ich nicht ruhen noch rasten konte.Ich Es war mir so zu
den. Nach einem 3jährigen Aufenhalt und 2jähriger Information in
gedachten geseegneten Anstalten, auch einiger Aufsicht auf den Schüler-
Stuben bekam einen Brief nach dem andern, nach Hause zu kommen.
D. 17ten Aug. 1739 bekam einen scharfen Brief, weil ich eine gewiße voca-
tion, die mir solte zugeschickt werden, ausgeschlagen, im selbigen Schreiben
hieß es insonderheit: Du kanst zu Halle sitzen bleiben, wenn du nicht
folgen wilt, wenn Gott und gute Leute vor dich sorgen. Ich suchte
mich mit meiner Untüchtigkeit, so gut ich konte, zuschützen, hatte aber sol-
chen Abscheu vor meinem Patria, daß ich von Anfang an gedacht, gesa-
get und geschrieben, daß ich viel lieber nach dem Willen Gottes
wolte nach Malabaren gehen, als nach Hause. Dictum. Factum. Ich
wurde nemlich den 29ten Aug. von ferne aufgefordert nach Indien zu gehen,
von einem, mit dem ich vor langer Zeit her in Collegiis bibl. mich geübet,
und d. 31ten ejusd. darauf wurde
und welches mir sonderlich aufs Hertze fiel, im Namen Gottes, der
Ruf dahin wirckl. von Ihr. Hochw. d. Herrn D. Francken an mich gebracht.
So sehr ich mich nur jederzeit gefürchtet, und gewichen, wenn mir von
einem Amt gesaget worden; so eine außerordentl. Begierde über-
fiel mich itzt, dahin zu gehen, wohin ich geruffen worden, so gar,
daß es mir von Hertzens Grunde nah ging, wenn ich dachte: es
wird an dich nicht kommen, Gott wird noch schon andre zeigen,
und öfters wünschte: ach! wenns doch mir ein jeder ausschlüge,
damit Gott zeigte, er wolle, du soltest hingehen, die necessitas fiele
auf dich, weil keiner sonst wolte. Ich wolte gerne; aber ich wolte
auch gerne des Willens Gottes versichert werden. Meine inner-
liche und äuserliche Untüchtigkeit, und die Begierde zu gehen kämpften
ganz gewaltig mit einander. Meine Gedancken liefen dergestalt Tag
und Nacht, daß ich nicht ruhen noch rasten konte.