muthe, als wenn die gantze Welt für mich betete: wie mich den das
auch öfters gewaltig zu Annehmung des Rufs antrieb. Ich dachte in sol-
chen Umständen, da man das Ja Wort heischte: Mein Gott! Es sind ja
deine Kinder, die das von mir verlangen, du wirkest ja wol das
Verlangen in ihnen, ja, so kann ich ja ihr Verlangen als dein
ansehen; ach ists dein Verlangen, hie bin ich; versichere mich
davon; erbarme dich mein! Ich will ja gerne, ja hertzl.
gerne. Wilt du auch? Ich bin ja ein Dorn Busch. Ists wahr, daß
du mich dazu berufen wilst, daß andere kommen und sich unter
meinen Schatten //verbrennen// sollen; so komm! Erbarme dich mein! Ich hatte
einmal sehr angepoltert im Gebet, und kam nach dem selben wieder
all mein Vermuthen über den Spruch Act. 26. 16-18 den ich zum Beweis
in der Information, die ich vocarie den folgenden Tag übernehmen
solte, zuerst zum Beweis anführen muste. Das gab mir einen
gewaltigen Eindruck, daß ich dachte: ey Gott machte den Paullum noch
erst recht tüchtig, da er ihn berief, er wird sich auch schon über
dich erbarmen. Nimm Gottes Ruf mir an! pp. In gleichen
Umständen kam ich über Baruch VI. 1-5. Nach diesen und andern
dergleichen Umständen, die ich ohnmögl. alle erzehl. kann, fing
ich den 11ten Septembr. in der Früh Stunde unter erschreckl. Unruhe
an mein Hertz vor Gott auszubreiten, und ihm alle argu-
menta pro u. contra vorzulegen, gerieth in solchem Gebet in
eine solche stille Ruhe des Hertzens, daß ich den Vorsatz faßte: Wird
d. Herr D. Francke aus freyem Trieb, da er dir schon das Nein
einmal abgenommen, noch einmal den Ruf an dich bringen,
so wilt du folgen ohne alle weitere Weigerung; dabey dachte
ich zugleich, und war als gewiß versichert, er wird bald er-
folgen, sahe einmal nach dem andern aus dem fenster,
ob nicht ein Waysen Knabe //käme//, und mich riefe. Nach ein paar Stunden