erfahren; u. erfahre es noch was anlangt die Sanfftmuth.
Herr J. gib sie uns. D. 1. Jun. seqq. bey itzigen Um-
ständ. thut mir öffters Erweck. sehr nöhtig
Gottes Wort geht nicht [so?] r. im Schwange; das Ge-
beth ist nicht [so?] brünstig; aber die Güte des Herrn erhält mich.
Wie wenig gedencket man doch ans ewige Le-
ben, dazu wir doch eigentl. erschaffen sind. Denn
wir sind nur zufälliger Weise durch Betrug
d. Sünde in die dürfftige u. Angst-volle Um-
stände dieses armsel. Lebens gerathen.
Es fehlet mir noch sehr am Umgang mit Gott im
Geist. Wir solten ja in Gott stets leben, weben u. seyn,
vor ihm wandeln u. das Herz stets in ihm erquicken.
Wenn wir nachlaßen für uns selbst zu beten, so
wird man a. träge und nachlässig in d. hochnöth.
fürbitte für andere. [?war] Bey d. Nach-
laßung im Worte Gottes läßet. a. das Gebt nach.
O wie geht es doch immerzu, das uns die Vollkom-
menh. u. das ewige Leben so nahe ans Herz gelegt
werden, wir doch so sind, als wären wie hier Bür-
ger u. dort Frembdlinge. Vieles contribuiren da
zu die Sorgen in d. Anstalten: Aber ist so zu gl[au]ben
das Gott s. Liebhabern solte e. Last auflegen, u. nicht
zugl[eich]er Zeit genugs. Gnade und Gelegenh. dazu
reichen, vor die Seele recht zu sorgen. Wie denn
das Reich Gottes uns primario u. habitualiter solte
im Gemüth liegen, u. gw. in doppelt. Absicht
so wohl auf uns als auf uns. Nechsten. Es
hat gr. Nutzen unt. d. Arbeit sich kurtze suspiria