recht zu bewundern ist; zur Danckbarkeit für das Licht,
das mir Gott daraus angezündet, die wahre Beschaffenh.
meines Zustandes zu erkennen, mir recht zu Muth
zu machen und die schöne Arbeit der tägl. Erneu-
rung mit Ausrottung der Dornen und alles Unflats
aus dem Hertzen mit Gott aufs neue anzufangen:
in der vesten Zuversicht, daß ich alsdenn werde ein
recht guter Acker werden, auf welchem Gottes
Wort mehr Frucht als bisher wird bringen können.
B[is]her habe in Führung meines Amts von den Scholaren
manchen Verdruß und Leiden gehabt, dadurch auch einige
mahl (ob wohl sündlicher weise) gantz ungeduldig wie-
derwillig u. niederschlagen gemacht wurde. Am heutigen
Sonntag Reminiscere aber wurde mir gegeben, mein
Gemüth einiger maßen wieder in seine Faßung zu
bringen. Zu welchem Ende ich auch meine Freunde bat,
die so lange aus gesetzte heilsame Unterredungs-
Stunde um 9. Uhr wieder anzufangen.
Am 1sten Oster-Tage konte ich m. Gemüth nicht recht zu ei-
ner Sabbaths-Ruhe bringen; doch vermerckte darinn
e. merckl. Hülffe, nachdem ich Gelegenheit gehabt, in
der Abend-Stunde aufm Saal mein Hertz öffentl. vor
Gott auszuschütten. Wir nahmen uns vor in der Stunde von 9-10
Abends, gegen die Zeit eines heil. Festes Gott fleißig anzu-
ruffen, daß er alle Hindermiß zurück halten wolle.
Am Sonnt. Quasimodog. setzten wir uns in eben der Stunde
vor, uns. Versöhnung u. d. Fried. mit Gott recht wieder
zu erneuren. Es wurde auch wieder angefangen, das
wöchentl. Allmosen beyzulegen. In der Woche Quasi-
modogen. genoß ich zuweilen recht kräfftig die Göttliche
Güte u. Gnad.-Würckungen u. stärckte mich recht da-
mit. Es sind aber auch Stund. gewesen, da ich von