gespüret daß meine Brust durch diese Krankheit grossen
Schaden gelitten; da sonst dergleichen Krankheiten
gemeiniglich einige Beschwerungen nachzulassen
pflegen. Jedoch wurde dadurch, und wer weis aus
was vor weisen Absichten Gottes, verhindert, auf Ac-
cademie zu gehen, welches denn erst, mehrerer Ur-
sachen wegen ein Jahr hernach geschahe.
Schaden gelitten; da sonst dergleichen Krankheiten
gemeiniglich einige Beschwerungen nachzulassen
pflegen. Jedoch wurde dadurch, und wer weis aus
was vor weisen Absichten Gottes, verhindert, auf Ac-
cademie zu gehen, welches denn erst, mehrerer Ur-
sachen wegen ein Jahr hernach geschahe.
Im Anfang des Octobris 1764. kam bezog ich die Univer-
sitaet zu Halle und erhielt von Ihro Hochwd. Concession
auf dem Waysenhause zu wohnen. Dadurch wurde
nun vor vieler böser Gesellschaft und Verführung be-
wahret. Im April des folgenden Jahres resolvirten Ihro
Hochwd. aus besonderer Gewogenheit, mich in dero
Haus zu nehmen, welches denn auch den 10ten Apr. veran-
staltet wurde. Diese äusserl. Veränderung sehe ich
als eine besondere Spur der göttl. Gnade und Barm-
herzigkeit an: Denn hier wurde ich in eine angenehme
Stille gezogen, und hatte die beste Ruhe meinen geistlichen
Zustand vor Gott zu untersuchen und meiner Seelen
Seligkeit zu schaffen. Wozu denn auch die gar ange-
nehmen und erbaulichen Nachrichten die öfters einlieffen
und mir zum Abschreiben gegeben wurden, mir be-
sonders dieneten. Da ich mich denn mit 3. meiner
vertrautesten Freunde, durch die Gnade Gottes, die
uns aufs neue erweckte und anfaßete, verband,
von nun an nichts zu lieben und nichts zu suchen, als
Jesum und sein Licht. In dieser seligen Gesinnung
hat mich denn der treue Gott nach seiner grossen Barm-
herzigkeit, zu Preise seines herrl. Namens bis hieher
gnädigl. erhalten, obgleich unter beständigen Kampf
mit Trägheit und Schläfrigk. Im April 1767 bekam
einen Ruf als 2ter College an die kleine Real-Schule
in Stargardt: da aber zu dessen Annahme keine Freu-
digkeit erlangen, auch aus allen Umständen ersehen
konte, daß es nicht der Wille Gottes sey, so lehnte solchen
von mir ab. Und aus der Folge habe noch deutlicher erkannt
auf dem Waysenhause zu wohnen. Dadurch wurde
nun vor vieler böser Gesellschaft und Verführung be-
wahret. Im April des folgenden Jahres resolvirten Ihro
Hochwd. aus besonderer Gewogenheit, mich in dero
Haus zu nehmen, welches denn auch den 10ten Apr. veran-
staltet wurde. Diese äusserl. Veränderung sehe ich
als eine besondere Spur der göttl. Gnade und Barm-
herzigkeit an: Denn hier wurde ich in eine angenehme
Stille gezogen, und hatte die beste Ruhe meinen geistlichen
Zustand vor Gott zu untersuchen und meiner Seelen
Seligkeit zu schaffen. Wozu denn auch die gar ange-
nehmen und erbaulichen Nachrichten die öfters einlieffen
und mir zum Abschreiben gegeben wurden, mir be-
sonders dieneten. Da ich mich denn mit 3. meiner
vertrautesten Freunde, durch die Gnade Gottes, die
uns aufs neue erweckte und anfaßete, verband,
von nun an nichts zu lieben und nichts zu suchen, als
Jesum und sein Licht. In dieser seligen Gesinnung
hat mich denn der treue Gott nach seiner grossen Barm-
herzigkeit, zu Preise seines herrl. Namens bis hieher
gnädigl. erhalten, obgleich unter beständigen Kampf
mit Trägheit und Schläfrigk. Im April 1767 bekam
einen Ruf als 2ter College an die kleine Real-Schule
in Stargardt: da aber zu dessen Annahme keine Freu-
digkeit erlangen, auch aus allen Umständen ersehen
konte, daß es nicht der Wille Gottes sey, so lehnte solchen
von mir ab. Und aus der Folge habe noch deutlicher erkannt
daß