wie bereits von der Schule gegangen war, sehr gros wurde. Gott führte
uns auf eine besondre weise in eine genauere Bekantschaft. Es waren
einige die es sich von Herzen angelegen seyn liesen ihre Seligkeit mit
Furcht und Zittern zu schaffen, keine aber stand mit den andern
in eine genaue Verbindung, ia kaum daß einer mit den andern re-
dete. Die Gelegenheit zu einer nähern Verbindung war folgende: Es hielte
sich zu eben der Zeit der Muttmann als Schüler auf dem Waysenhause
auf, dieser wird von Gott angegriffen mitten in seinen Sünden-Wegen
weil nun Herr Bierstedt ihn in der vorigen Zeit wegen seines üblen Ver-
haltens öfters angeredet: so komt er zu dem, da er eben zum Spatzieren
gehen wil, und entdecket ihm seinen Zustand des Herzens. Weil sich
aber Herr B. vorgenommen mit den Herrn Büttner, so ietzo die Praeparans auf
dem Paedagogio hat, spatzieren zu gehen, um mit denselben genauer be-
kanter zu werden; so spricht er zu Herrn M. er sol zu mir gehen und //mit// mir
spatzieren. Wie er mich nun von seiner Noth des Herzens etwas ent-
deckte, so freute mich herzl. über seine Entschliessung sich redlich zu Gott
zu bekehren. Am Ende des Spatzier-Weges kamen wir alle 4 zusammen
redeten mit einander, und entschloßen uns vor den HErrn,uns mit
einandereine in eine genaure Gemeinschaft einzulaßen. Und da kan
nicht ausdrücken wie herzlich und wie brüderlich unser Umgang unter
einander war, wie aufrichtig einer mit den andern umging. daß
mich noch innig darüber freue, wen an die Zeit und Stunden gedencke
die wir mit einander vor den Herrn im Gebet und Flehen zugebracht.
Dieses ging hernach immer weiter, woran doch manche treu fortge-
gangen und noch bis ietzo, so viel mir bekant, treu geblieben
sind. Der Name meines Gottes müße ewiglich gelobet werden, für
alles gute, so er mir als Schüler auf dem Waysenhause erwiesen,
so wie in leiblichen, also auch im geistlichen.
Im Jahr 1746 um Michaelis ging den auf die Academie, da den die
weise und gnädige Vorsehung meines Gottes auch in allen Wegen
und Führungen wohl erfahren; so daß mich nicht ohne innige Freude
und Lob-Gottes derienigen Zeit erinnern kan. Im äußern hat
Gott für mich gesorget, daß dadurch aufs innigste bin beschämet wor-
den. Im Anfang dachte ich würde kaum 2 Jahr noch in Halle
uns auf eine besondre weise in eine genauere Bekantschaft. Es waren
einige die es sich von Herzen angelegen seyn liesen ihre Seligkeit mit
Furcht und Zittern zu schaffen, keine aber stand mit den andern
in eine genaue Verbindung, ia kaum daß einer mit den andern re-
dete. Die Gelegenheit zu einer nähern Verbindung war folgende: Es hielte
sich zu eben der Zeit der Muttmann als Schüler auf dem Waysenhause
auf, dieser wird von Gott angegriffen mitten in seinen Sünden-Wegen
weil nun Herr Bierstedt ihn in der vorigen Zeit wegen seines üblen Ver-
haltens öfters angeredet: so komt er zu dem, da er eben zum Spatzieren
gehen wil, und entdecket ihm seinen Zustand des Herzens. Weil sich
aber Herr B. vorgenommen mit den Herrn Büttner, so ietzo die Praeparans auf
dem Paedagogio hat, spatzieren zu gehen, um mit denselben genauer be-
kanter zu werden; so spricht er zu Herrn M. er sol zu mir gehen und //mit// mir
spatzieren. Wie er mich nun von seiner Noth des Herzens etwas ent-
deckte, so freute mich herzl. über seine Entschliessung sich redlich zu Gott
zu bekehren. Am Ende des Spatzier-Weges kamen wir alle 4 zusammen
redeten mit einander, und entschloßen uns vor den HErrn,
einander
nicht ausdrücken wie herzlich und wie brüderlich unser Umgang unter
einander war, wie aufrichtig einer mit den andern umging. daß
mich noch innig darüber freue, wen an die Zeit und Stunden gedencke
die wir mit einander vor den Herrn im Gebet und Flehen zugebracht.
Dieses ging hernach immer weiter, woran doch manche treu fortge-
gangen und noch bis ietzo, so viel mir bekant, treu geblieben
sind. Der Name meines Gottes müße ewiglich gelobet werden, für
alles gute, so er mir als Schüler auf dem Waysenhause erwiesen,
so wie in leiblichen, also auch im geistlichen.
Im Jahr 1746 um Michaelis ging den auf die Academie, da den die
weise und gnädige Vorsehung meines Gottes auch in allen Wegen
und Führungen wohl erfahren; so daß mich nicht ohne innige Freude
und Lob-Gottes derienigen Zeit erinnern kan. Im äußern hat
Gott für mich gesorget, daß dadurch aufs innigste bin beschämet wor-
den. Im Anfang dachte ich würde kaum 2 Jahr noch in Halle