viele Lands Leuthe von verschiedenen Universitäten hier, mit welchen ich mich besprach.
Nun solt ich eine Universität wählen, wo ich meine Studia fortsetzen könnte.
Von Haus wurde solches in meinen freien Willen gestelt; doch auch gera-
then lieber nach Halle zu gehen. Ich hörte von meinen Herren Lands Leuthen,
wie einer diese, der andere jene Universität rühmte; nachdem einer hier, der
andere dort studirte; jeder erhub seine. Ich merkte fleißig auf, und weil
ich vernahm, daß es in Jena sehr gesund und wohlfeil sei, auch die colle-
gia sehr fleißig gelesen würden. Hall aber sehr ungesund, auch etwas
theurer sey; zudem auch die Lands-Leuthe aus Halle sehr hager aus-
sahen und zwei wirklich die Hectick hatten; so erwählte die Jenaische
vor dieser, um anfänglich nur ein halbes Jahr nur zu probiren;
solt es mir etwa da nicht gefallen, wo wäre ja nicht dahin gebunden.
Ich traff auch d. 1. Maii in Jena ein. Alles gefiel mir sehr wohl,
wäre auch sonst vergnügt gewest; aber von Haus kam eine trau-
rige Bothschaft über die andere. Meine liebe Mutter //Justina// ging 1748.
im Nov. zu ihrem theuren Erlöser. Doch unter ließen meine aufrichtigen
Schwestern Justina Raabin und Anna Agneta Francisi nicht ab
mir als Mütter beizustehen. Ich bekam alle Meßen mei-
nen Wechsel richtig; wes wofor der Barmherzige Gott Sie
ewiglich seegnen wolle. Aus Ungarn vernahm, wie bald
diese bald jene Schul und Kirche denen Protestanten wegge-
nommen worden. Daß der Evangelische Bischoffe über alle Luthe-
rische Kirchen in ganz Siebenbürgen, nebst einigen Geistlichen
verarestirt weren, und unsere Königin nun keinen Protestan-
ten mehr Gehör geben wolle, so, daß alles auf eine lle
verfolgung abgesehen sey. Ich war also noch nicht recht
zwei Jahr auf Universitäten gewest, so wurde nach Hause
geruffen, und wenn ich nicht kommen wolt, so solte keine
Hülfe von Haus mehr erwarten. Was solt ich nun
anfangen? nach Haus ins Feuer zu gehen trug ein Be-
denken. Ich ging daher nach Nordhausen um mich daselbst
so lange aufzuhalten, biß ich sehe, was der liebe Gott
mir vor Wege zu gehen zeigen würde. Daselbst wurde
mit verschiedenen Herrschaften bekandt. Unter welchen
mir sonderlich HErr Senator Meier rieth entweder nach
Moscau oder nach America zu gehen; weil wo ich auch nur
hinkam, allenthalben fremde war, und die Lands Kinder
zu Ämptern vorgezogen worden; zudem waren der Expectan-
ten genug. Ich wagte es in Gottes nahmen, und nach dem ich
von Nordhausen Abschied, auch von dem gelehrten HErrn
Pastor Frid. Christ. Leßer Briefe nach Amsterdam genommen