alle rechtschaffene Lehrer in göttlichen Eyfer annoch
heutzutage nachfolgen müßen; soll anders ihr Amt
nicht den Menschen, sondern dem Herrn geführet
werden. Dahero ich es auch nicht nöthig erkenne, daß ich mich
über dergleichen Schreiben weitläuffig erklären solte;
sintemahl sie beydes in ihren Worten, als auch in dem
Verlauff der darinnen vorgetragenen Sachen, so deutlich
und verständlich geschrieben sind, daß sie von ihnen allen
ohne einige Erklärung verstanden werden können. Je-
doch, soferne sie nichts desto weniger meine Erklärung
darüber verlangen, und selbige zu mir schicken wollen,
so sol ihnen gantz willig eine lange und weitläufftige
Erklärung mit sehr vielen Exempeln gegeben
werden. Sie bedencken es aber vorhero wohl, ehe Sie
dergleichen von mir verlangen, damit es ihnen nach-
mahls nicht reuen möchte, wenn sie meine Erklär-
ung lesen oder hören solten. Wie ich denn nun nicht
glauben kan, daß meine Brieffe die Ursache meiner
Gefängniß seyn werden; so kan ich mir noch viel-
weniger einbilden, daß mein Außenbleiben, oder
mein Stillschweigen für sie, die Ursache deßelbigen
sein können. Denn was das Erste anlanget, so hab
ich mich in meinem andern Brieffe genungsam er-
kläret, daß ich zu Sie zu kommen bereit gewesen sey,
wenn man anders mich schrifftlich berichtet hätte,
was man mit mir anfangen wollen: welches ich
zwar sonsten von sie //nicht// verlangen können, wenn nicht