zu weitläuftig werden, das will zum Preise des Heil. Gottes melden, vor dem
ich nicht lüge. Wie ließ er da nicht seine Barmhertzigkeit mir armen
Wurm zu statten kommen? Er errettete mich von den Strücken des Teufels
und Banden der Höllen, daß ich mit erfreuetem Geiste, nebst der gewißen
Versicherung, welche mir in meinen hefftigen Kampfgebeth, gleichsam
als mit aufgelegten Händen, mit folgenden Worten gegeben wurde:
Nein! nein ich will dich nicht verlaßen etc. wiederum vom Boden herab-
gehen und in meiner folgenden Lehrzeit meine Arbeit treulich ver-
richten konte. Dieses, welches ich gerne bey mir behalte, und lieber
in stiller Andacht den HErrn dafür preise, habe deßwegen be-
rühren wollen, damit dieselben die Beschaffenheit meines Gemüths
von selbiger Zeit an kännen möchten. Anno 1705. Hätte ich auf
Michael loßgesprochen werden sollen, es geschah aber erst auf den
heil. Abend vor Weyhnachten, da denn auch ein neuer Geselle noch
angenommen wurde, der sich der Herr von Höfen nennete. Dieser
führete mich nebst den übrigen Gesellen, den ersten Feuertag früh
in Herrn Köllnern, jetzigen Bürgemeister auf den Steinwege sein
Haus, darinnen damals Bier geschencket wurde. Da nun zu der
Zeit ein hartes Königl. Edict von den Cantzeln abgelesen wurde,
daß die Würthe und Bierschencken keine Gäste setzen solten, und
die Häscher darinnen visitiren gehen mußten, und auch dahin ka-
men, fragten uns, wer wir wären? Man gab ihnen zur Ant-
wort, wir wären Reisende und kämen von Merseburg, wolten
aber des andern Tages wieder fort. Dieser Herr von Höfen hielt da
2. Huren auf der Streue, mit welchen er sich nebst den andern
Gesellen nach aller Lust weidete und der jüngern Hure öfters
befohlen wurde, mich doch wohl zu accommodiren. Ich bewiese ihr
aber dagegen aus Göttl. Uberzeugung mein Müßvergnügen
und nahm ihre caressen nicht an, wurde auch darum von Herrn Hö-
fen und den andern übel angelaßen. Sie nahmen sich vor, die an-
ich nicht lüge. Wie ließ er da nicht seine Barmhertzigkeit mir armen
Wurm zu statten kommen? Er errettete mich von den Strücken des Teufels
und Banden der Höllen, daß ich mit erfreuetem Geiste, nebst der gewißen
Versicherung, welche mir in meinen hefftigen Kampfgebeth, gleichsam
als mit aufgelegten Händen, mit folgenden Worten gegeben wurde:
Nein! nein ich will dich nicht verlaßen etc. wiederum vom Boden herab-
gehen und in meiner folgenden Lehrzeit meine Arbeit treulich ver-
richten konte. Dieses, welches ich gerne bey mir behalte, und lieber
in stiller Andacht den HErrn dafür preise, habe deßwegen be-
rühren wollen, damit dieselben die Beschaffenheit meines Gemüths
von selbiger Zeit an kännen möchten. Anno 1705. Hätte ich auf
Michael loßgesprochen werden sollen, es geschah aber erst auf den
heil. Abend vor Weyhnachten, da denn auch ein neuer Geselle noch
angenommen wurde, der sich der Herr von Höfen nennete. Dieser
führete mich nebst den übrigen Gesellen, den ersten Feuertag früh
in Herrn Köllnern, jetzigen Bürgemeister auf den Steinwege sein
Haus, darinnen damals Bier geschencket wurde. Da nun zu der
Zeit ein hartes Königl. Edict von den Cantzeln abgelesen wurde,
daß die Würthe und Bierschencken keine Gäste setzen solten, und
die Häscher darinnen visitiren gehen mußten, und auch dahin ka-
men, fragten uns, wer wir wären? Man gab ihnen zur Ant-
wort, wir wären Reisende und kämen von Merseburg, wolten
aber des andern Tages wieder fort. Dieser Herr von Höfen hielt da
2. Huren auf der Streue, mit welchen er sich nebst den andern
Gesellen nach aller Lust weidete und der jüngern Hure öfters
befohlen wurde, mich doch wohl zu accommodiren. Ich bewiese ihr
aber dagegen aus Göttl. Uberzeugung mein Müßvergnügen
und nahm ihre caressen nicht an, wurde auch darum von Herrn Hö-
fen und den andern übel angelaßen. Sie nahmen sich vor, die an-
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