Herrn HoffPredigers nächsten Briefen zu vernehmen zum Lobe Gottes
und unserer Glaubens Stärckung an Ihn; der Gebet erhört und
seine Verheissungen so gern an seinen Knechten und Kindern
erfüllet, ob es gleich gemeiniglich durch manch Leiden, Gedränge
und Kampff gehet, wie an unserm allertheuersten Oberhaupte
u. allen seinen lieben Knechten, besonders im Neuen Testam.
zu sehen. Ich hoffe doch, der Herr mein lieber himmlicher Vater
werde seine theure ewig veststehende Verheissungen auch an mir
Armen und Unwürdigen um Christi Fürbitte willen erfülllen
u. mein armes tägliches darauf gegründetes Flehen endlich
erhören, daß ich noch an meinem eintzigen bisher so wohl
verwahrten und versorgten Sohne Freude, eine wahre wohl-
gegründete und bleibende Freude werde erleben lassen, u.
diese Freude über sein noch immer ausgebetenes und gehofftes
rechtschaffnes Wesen u. gesegneten Zubereitung zum Dienst
der christlichen allenthalben Nothleidenden Kirche meiner lieben
Ehegenossin, die nebst mir Tag und Nacht mit Gebet, Flehen
und den brünstigsten Wünschen für sein wahres Heil besorgt,
ist, auch insonderheit schencken. O wie werden wir auf unsern
Knien des Hertzens und Leibes unsern lieben Heyland preisen,
auch die andere hiesige fromme Freunde dieses Sohnes dazu er-
wecken, wenn Ew. Hochwürden Ursache bekommen ihm in
dero künfftigen Briefen ein besser Zeugniß zu geben, als
ich zu meiner recht grossen Bekümmerniß, die ich nicht einmal
meiner schwächlichen EheGehülfin habe dürffen mercken
lassen, in dero vor mir habenden Briefe gefunden. Und
diese Bekümmerniß ist auch eine Haupt Ursache, warum ich
so langsam und schwer an die Beantwortung dero wer-
thesten Briefes gekommen bin; und ich habe seitdem immer ge-
hofft eine bessere Nachricht von seinem Gemüths Zustande von
Halle- oder Londen- aus zu bekommen, mein armes niedergeschlagenes
Gemüthe wieder aufzurichten. Von dem werthen Herrn Past. Voigt