mich. Vierzehn Tage lag er in einer Hize, ohne zu seinem Verstand zu
kommen, er starb auch auf diese Art. Ich glaube ganz gewiß, der
erbarmende Gott hat es dirigirt, daß ich fast immer um des Kranken
Lager seyn muste, dis Elend recht vor Augen zu sehen, um mir die
Gefährlichkeit, seine Bekehrung auf das Kranken-Lager zu verfahren,
lebhaft vor Augen zu stellen. In Gedanken legte ich mich oft an
seine Stelle, und dachte, wann ich nun da ohne Verstand und Sinnen
läge, wann ich so in die Ewigkeit gehen müste, wie würde ich mich
da bekehren können, was für eine schrökliche Ewigkeit hätte ich zu
gewarten? Und das nämliche kan mir ja wie diesem wiederfahren!
Jezt will - jezt muß ich mich ändern und bekehren, es mag kosten, was es wolle,
denn wer weiß, ob ich nicht der nächste bin in dieser Stadt, der ein Opfer
des Todtes werden muß? - Unter solchen Gedanken und gewis
schmerzlichen Empfindungen gieng acht Tage lang herum, allem
wie überhaupt von solchen Vorsäzen, die bey erregten Affekten fröli-
chen so wohl als traurigen, gemeiniglich wenig zu erwarten ist, so
hatte auch dieser weiter keine Folge. Denn je nachdem die Eindrücke
die jener Fall auf mein Herz gemacht hatte, erloschen, je nachdem ver-
schwanden auch meine Vorsäze, so daß mir einige schwache Nach-Empfin-
dungen übrig blieben. Indem diese noch mein Herze mit einigem Schmerz
und Nachdenkenz offen hielten, kam einer meiner Freunde, der nun
verreißen wollteund sagte zu mir, um Abschied zu nehmen; er redete
mit mir sehr freundschaftlich, und bat mich inständig, für die selige
Ewigkeit zu sorgen, mit dergewißen Versicherung, daß er sich seitdem
er besser mit dem Herrn Jesu bekannt ist, recht glücklich schäzet
und zu friedener als jemals leben kan. Dieser Abschied, machte in
mir alle vorige Eindrücke wieder lebendig. Ach dachte ich - wie wird es
mir noch ergehen, wohin werde ich noch einmal kommen - der
kommen, er starb auch auf diese Art. Ich glaube ganz gewiß, der
erbarmende Gott hat es dirigirt, daß ich fast immer um des Kranken
Lager seyn muste, dis Elend recht vor Augen zu sehen, um mir die
Gefährlichkeit, seine Bekehrung auf das Kranken-Lager zu verfahren,
lebhaft vor Augen zu stellen. In Gedanken legte ich mich oft an
seine Stelle, und dachte, wann ich nun da ohne Verstand und Sinnen
läge, wann ich so in die Ewigkeit gehen müste, wie würde ich mich
da bekehren können, was für eine schrökliche Ewigkeit hätte ich zu
gewarten? Und das nämliche kan mir ja wie diesem wiederfahren!
Jezt will - jezt muß ich mich ändern und bekehren, es mag kosten, was es wolle,
denn wer weiß, ob ich nicht der nächste bin in dieser Stadt, der ein Opfer
des Todtes werden muß? - Unter solchen Gedanken und gewis
schmerzlichen Empfindungen gieng acht Tage lang herum, allem
wie überhaupt von solchen Vorsäzen, die bey erregten Affekten fröli-
chen so wohl als traurigen, gemeiniglich wenig zu erwarten ist, so
hatte auch dieser weiter keine Folge. Denn je nachdem die Eindrücke
die jener Fall auf mein Herz gemacht hatte, erloschen, je nachdem ver-
schwanden auch meine Vorsäze, so daß mir einige schwache Nach-Empfin-
dungen übrig blieben. Indem diese noch mein Herze mit einigem Schmerz
und Nachdenken
verreißen wollte
mit mir sehr freundschaftlich, und bat mich inständig, für die selige
Ewigkeit zu sorgen, mit dergewißen Versicherung, daß er sich seitdem
er besser mit dem Herrn Jesu bekannt ist, recht glücklich schäzet
und zu friedener als jemals leben kan. Dieser Abschied
mir alle vorige Eindrücke wieder lebendig. Ach dachte ich - wie wird es
mir noch ergehen, wohin werde ich noch einmal kommen - der