rechtfertiget; denn du kennst die Abgründe meines ver-
derbten Herzens und die Sünden, welche du, der Alwis-
sende u. untrügliche Herzenskündiger allein sahest, und
welche die Augen der Menschen nicht bemerkten und
entdekken konten. Da ich von meiner zartesten Ju-
gend an eines traurigen, niedergeschlagenen u. melan-
cholischen Temperaments gewesen; es war es sehr leicht
und ganz natürlich, daß ich äußerlich erbar und eingezo-
gen lebte. Bei dem allen, o mein barmherziger Gott, o
Götlicher Erlöser! mus ich mit David wemutsvol seuf-
zen: HErr! gedenke nicht der Sünden meiner Ju-
gend, und meiner Übertretung: gedenke aber mein
nach deiner Barmherzigkeit, um deiner Güte
willen, Ps. 25,7. Ach HErr! wer kan merken,
wie oft er felet? Verzeihe mir die verborge-
ne Fele, Ps. 19,13.
Im Jar 1748 (wo ich nicht irre) wurde ich im
Sommer, nebst andern Kindern aus den 3 Gemein-
den meines Vaters, von ihm selbst öffentlich confir-
mirt, in die Gemeinschaft der Kirche JEsu aufge-
nommen, und zum Gebrauch des hochwürdigen Abend-
mals hinzugelaßen; nachdem wir vorher eine ge-
raume Zeit von meinem lieben Vater dazu vor-
bereitet worden. Inzwischen fur mein Vater fort,
in den angefürten Stükken mich immer weiter zu
unterrichten, so viel er bei seinen häufigen Geschäften
und