und Sorgen nur thun konte. Ja, er war so gar ent-
schloßen, selbst mich so weit zu bringen, bis ich tüchtig
wäre, auf eine Akademie zu gehen. Allein sein alzufrü-
zeitiger Tod verhinderte dis Vorhaben. Denn der HErr über
Leben und Tod rief ihn im Jare 1752 aus dieser Welt,
und dadurch wurde meine Mutter in den betrübten
Witwenstand, und 5 Kinder, davon ein Bruder u. eine
Schwester jünger als ich sind, in den traurigen Waisen-
stand gesezzet. Doch der Gott, welcher ein Richter der
Witwen und ein Vater der Waisen ist, hat sich auch nach-
her an meiner Mutter u. an meinen hülflosen Geschwi-
stern als einen solchen erwiesen, u. uns nicht verlaßen,
noch versäumet. Insonderheit kan ich die liebreiche Vater-
treue, Erbarmung u. Fürsorge des HErrn nicht genug
erzälen, bewundern u. rümen, so er mir durch mein
ganzes Leben hat wiederfahren und angedeien laßen.
Ich kam zwar anfänglich, nach dem Ableben meines
Vaters, in Ansehung meines Studirens, in ungemeine
Verlegenheit und Prüfung. Denn ob mich gleich mein
Vater dem Studio theologico ein für allemal völlig ge-
wiedmet hatte, ich auch die stärkste Neigung dazu in
mir fülte: so rieten mir doch fast alle meine Anverwand-
ten u. Freunde vom Studiren ab, ja suchten mich davon
recht zurückzuhalten; indem sie vorstelleten, daß meine
schloßen, selbst mich so weit zu bringen, bis ich tüchtig
wäre, auf eine Akademie zu gehen. Allein sein alzufrü-
zeitiger Tod verhinderte dis Vorhaben. Denn der HErr über
Leben und Tod rief ihn im Jare 1752 aus dieser Welt,
und dadurch wurde meine Mutter in den betrübten
Witwenstand, und 5 Kinder, davon ein Bruder u. eine
Schwester jünger als ich sind, in den traurigen Waisen-
stand gesezzet. Doch der Gott, welcher ein Richter der
Witwen und ein Vater der Waisen ist, hat sich auch nach-
her an meiner Mutter u. an meinen hülflosen Geschwi-
stern als einen solchen erwiesen, u. uns nicht verlaßen,
noch versäumet. Insonderheit kan ich die liebreiche Vater-
treue, Erbarmung u. Fürsorge des HErrn nicht genug
erzälen, bewundern u. rümen, so er mir durch mein
ganzes Leben hat wiederfahren und angedeien laßen.
Ich kam zwar anfänglich, nach dem Ableben meines
Vaters, in Ansehung meines Studirens, in ungemeine
Verlegenheit und Prüfung. Denn ob mich gleich mein
Vater dem Studio theologico ein für allemal völlig ge-
wiedmet hatte, ich auch die stärkste Neigung dazu in
mir fülte: so rieten mir doch fast alle meine Anverwand-
ten u. Freunde vom Studiren ab, ja suchten mich davon
recht zurückzuhalten; indem sie vorstelleten, daß meine
Mutter,