mein gerürt, erweckt und einsmal durch das 17te Kap.
Johannis so durchdrungen, so sanfte gezogen, belebt u. erquikt,
daß ich nicht wuste, wie mir zu Mute wurde. -
Im Jare 1753 begab ich mich nach Soest, um daselbst
bei meinem angefangenen Studiren Unterstüzzung
und Unterhalt zu suchen, und das dasige berümte Ar-
chigymnasium zu frequentiren. Hier sorgte auch der
barmherzige Vater so gnädig für mich, daß ich alles
dasjenige erlangte, was ich wünschte und nötig hatte.
Denn ich erhielt so gleich, durch Vermittelung des gelerten
u. rechtschaffenen Rectors Movius, Information bei noch
unerwachsenen Kindern, wofür ich Logis, Tisch, und was man
sonst braucht, frei hatte. Ich gieng auch zugleich mit an-
dern ins Chor, genos überdem manche von Gott hier u. da
geschenkte Woltaten, so daß ich die nötigen Kleidungsstü-
cke selbst anschaffen, und das Schulgeld bezalen konte, mei-
ne Mutter aber mir nichts mehr geben durfte.
Ja, bei meinem Abzuge hatte ich noch eine kleine Summe
Geldes ersparet, welches ich heir mit nach Halle brachte.
In diesem mir so bliebten und merkwürdigen Soest
blieb ich 4 Jare, und genos den treuen Unterricht des ge-
schickten Rektor Movius, des redlichen Conrektor
Sachsen, u. am vorzüglichsten des gelerten u. gotseligen
Herrn Magist. u. Rektor. Lehmann. Sonderl. hat Gott
die guten Unterweisungen und herzlichen Ermunterungen
dieses