Menschen und deren Hülfe sich zu verlassen. Meine Eltern
schickten mich zwar noch fernerhin auf die Schule, aber nur in
der Absicht, daß ich erst möchte zum heil. Abendmahl zubereitet
werden, um nachher eine Profession zu lernen: weil sie keinen
Weg vor sich sahen, mich studiren zu lassen. Ich wurde darauf
zum heil. Abendmahl zubereitet durch den damaligen Supereit. Dolle;
allein wie die öffentliche Vorstellung und Confirmation geschehen
solte, so schickte mir der HErr ein Fieber zu, daß ich mich nicht
im Stande fand mit den übrigen confirmanden das heilige
Abendmahl zu empfangen. Ich sahe dieses als eine gar zu
harte Züchtigung meines himml. Vaters an, und wurde darüber
sehr niedergeschlagen, weil ich nicht bedachte, daß solches
seinen weisesten Absichten, welche auf meine bestes zie-
leten, so sehr gemäß war; welches denn nachher deutlich
genug sehen konte. Es kam zu eben der Zeit von unserm
Landesherrn eine Verordnung zu Vorschein, davon man
vorher kein Exempel hatte: Es solten nemlich alle Confirmati
den Tag nach der Confirmation in den Städten auf die Rath-
häuser und auf dem Lande vor ihre Aemter gefordert
werden, und einen Eid ablegen, daß sie nicht Speci-
al-Consens des Grafen aus dem Lande gehen, und auf
dessen Verlangen sich zu Kriegsdiensten brauchen lassen
wolten. Diese Ordre wurde denn auch an allen, die mit
mir zubereitet waren, vollzogen. Und ich weis von
allen denen keinen einzigen, der nicht nachher, wenn er nicht
gar zu klein gewesen, hätte Soldat werden müssen. Da ich
aber, wegen meiner Unpäßlichkeit, nebst noch einen andern
der auch eben krank worden, drey Wochen darauf pri-
vatim confirmiret wurde, so wurde von der Obrigkeit
nicht darauf reflectiret. Es kan auch seyn, daß man in
Absicht der Enrollirung mit uns beyden bis aufs künftige
Jahr //hat// warten wollen. Unterdessen zeigete Gott nach seiner
grossen Güte einen Weg, auch diesem zu entgehen, und
das Studiren fortzusetzen. Es kam unvermuthet ein Brief
von Minden an meinen Vater, in welchem von dem dasigen
Cantore im Namen des Herrn M. Mauritii Anfrage geschahe,
ob ich noch Lust hätte zum Studiren, und etwa das dasige Gym-
nasium frequentiren wolte? So wolten Sie, weil mir Gott
eine gute Stimme gegeben, ich mich auch schon im Singen etwas
schickten mich zwar noch fernerhin auf die Schule, aber nur in
der Absicht, daß ich erst möchte zum heil. Abendmahl zubereitet
werden, um nachher eine Profession zu lernen: weil sie keinen
Weg vor sich sahen, mich studiren zu lassen. Ich wurde darauf
zum heil. Abendmahl zubereitet durch den damaligen Supereit. Dolle;
allein wie die öffentliche Vorstellung und Confirmation geschehen
solte, so schickte mir der HErr ein Fieber zu, daß ich mich nicht
im Stande fand mit den übrigen confirmanden das heilige
Abendmahl zu empfangen. Ich sahe dieses als eine gar zu
harte Züchtigung meines himml. Vaters an, und wurde darüber
sehr niedergeschlagen, weil ich nicht bedachte, daß solches
seinen weisesten Absichten, welche auf meine bestes zie-
leten, so sehr gemäß war; welches denn nachher deutlich
genug sehen konte. Es kam zu eben der Zeit von unserm
Landesherrn eine Verordnung zu Vorschein, davon man
vorher kein Exempel hatte: Es solten nemlich alle Confirmati
den Tag nach der Confirmation in den Städten auf die Rath-
häuser und auf dem Lande vor ihre Aemter gefordert
werden, und einen Eid ablegen, daß sie nicht Speci-
al-Consens des Grafen aus dem Lande gehen, und auf
dessen Verlangen sich zu Kriegsdiensten brauchen lassen
wolten. Diese Ordre wurde denn auch an allen, die mit
mir zubereitet waren, vollzogen. Und ich weis von
allen denen keinen einzigen, der nicht nachher, wenn er nicht
gar zu klein gewesen, hätte Soldat werden müssen. Da ich
aber, wegen meiner Unpäßlichkeit, nebst noch einen andern
der auch eben krank worden, drey Wochen darauf pri-
vatim confirmiret wurde, so wurde von der Obrigkeit
nicht darauf reflectiret. Es kan auch seyn, daß man in
Absicht der Enrollirung mit uns beyden bis aufs künftige
Jahr //hat// warten wollen. Unterdessen zeigete Gott nach seiner
grossen Güte einen Weg, auch diesem zu entgehen, und
das Studiren fortzusetzen. Es kam unvermuthet ein Brief
von Minden an meinen Vater, in welchem von dem dasigen
Cantore im Namen des Herrn M. Mauritii Anfrage geschahe,
ob ich noch Lust hätte zum Studiren, und etwa das dasige Gym-
nasium frequentiren wolte? So wolten Sie, weil mir Gott
eine gute Stimme gegeben, ich mich auch schon im Singen etwas